Am Samstag den 21.April wurde Deniz K. Opfer der Verfolgungsbehörden. Während einer Demonstration in Ludwigshafen riss ihn die Polizei jäh aus dem Alltag. Der Vorwurf lautet „versuchter Totschlag“ gegen einen Polizisten auf der Nürnberger Antifa-Demo am 31.März Im Moment sitzt er in Nürnberg in U-Haft.
Am 31.3. diesen Jahres demonstrierten ca. 600 AntifaschistInnen unter
dem Motto: „Nazistrukturen bekämpfen, Verfassungschutz abschaffen,
Antifa in die Offensive!“ in Nürnberg. Ziel war es dem Themenkomplex
rund um den NSU mit all seinen Abscheulichkeiten und der skandalösen
Rolle des Verfassungschutzes eine breite Öffentlichkeit zu verschaffen.
Der Nürnberger Polizei war dies von Anfang an ein Dorn im Auge. Als
Vorwand, die Demo nicht in die Innenstadt zu lassen, musste eine
Tierrechtsdemo herhalten, mit der es angeblich zeitliche und örtliche
Überschneidungen gäbe. Tatsächlich wäre es nie zu einer Kollision
gekommen. Im Vorfeld der Demo wiesen die Anmelder der Demo das
zuständige Ordnungsamt darauf hin. Ohne Erfolg. Nun wich die Behörde von
ihrer Argumentation ab und hielt das Verbot unter Verweis auf
angebliche Vorkommnisse der letzten Jahre auf Nürnberger Demonstrationen
aufrecht. So stellten Demonstrationen „diesen Klientels“ eine massive
Gefahr für PassantInnen und PolizistInnen dar. Belegt wurde dies mit dem
Werfen von Sylvesterkrachern. Die Klage der Anmelder wurde in der
ersten Distanz abgewiesen, mit dem Verweis auf Überlegungen des
Ordnungsamtes die Demonstration ganz zu verbieten.
Am Tag selber
hielt die Polizei die Nürnberger Innenstadt besetzt und zwang die Demo
dazu außerhalb der belebten Konsummeilen zu laufen. Im Verlauf der Demo
kam es zu mehreren Angriffen der Polizei auf die
DemonstrationsteilnehmerInnen. Diese setzten sich teilweise zur wehr
gegen die enthemmt um sich prügelnden Polizeikräfte. Jagdszenen und
Prügelorgien forderten ihre Opfer unter den DemonstrantInnen. Die
Polizisten nahmen schwerste Verletzungen in Kauf. Zwei Menschen mussten
im Krankenhaus behandelt werden.
Nun soll Deniz im Laufe dessen
versucht haben einen Polizisten zu töten. Mit einem Fahnenstock, werfen
sie ihm vor, habe er mehrmals auf den Kopf eines behelmten Beamten
geschlagen.
„Völlig unabhängig von dem Fakt das ein
schwerbewaffneter und mit Protektoren und Helm ausgestatteter Polizist,
sicherlich nicht von einem Schlag eines maximal 2cm dicken
Weichholzsteckens auch nur Kopfweh bekommen könnte, stellt sich doch die
Frage, ob es nicht völlig legitim ist, sich gegen wie wild mit
Pfefferspray und Knüppel um sich schlagende Angreifer zu wehren,“ so
Julius Schöberl, Pressesprecher der Organisierten Autonomie (OA)
In
Nürnberg regt sich Widerstand. Aus verschiedensten Spektren wurde Deniz
K. Solidarität und Unterstützung zugesagt. Was auch passiert, Deniz
wird nicht alleingelassen.
Auf www.roter-shop.de sind ab sofort
Soli-Kapuzis und T-Shirts mit der Aufschrift „Unsere Solidarität gegen
eure Repression“, sowie Soli-Buttons zu finden. Der Gewinn wird für die
Anwalts- und Gerichtskosten von Deniz zur Verfügung gestellt.