Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GBW ist im Visier der EU-Wettbewerbshüter
NÜRNBERG Die Turbulenzen rund um die Bayerische Landesbank lassen auch
Nürnberger Mieter zittern. 3273 Wohnungen besitzt die GBW in der Stadt.
Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft gehört der BayernLB. Bisher. Denn
es zeichnet sich ab, dass die Wohnungen verkauft werden müssen. Rund
6000 Mieter haben nun Angst vor Luxussanierungen, Kündigungen und
Preissteigerungen.
Die SPD-Fraktion im bayerischen Landtag schlägt Alarm. Denn im Beihilfeverfahren der Europäischen Union für die angeschlagene Bank geht es auch darum, dass sich diese verstärkt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren muss. „Die Hinweise auf einen Verkauf der Wohnungen verdichten sich“, sagt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Harald Güller. „Wie sich das auf die 85.000 Mieter in ganz Bayern auswirken wird, ist noch völlig offen.“Im Nürnberger Rathaus wurden die Folgen eines möglichen Verkaufs bereits diskutiert. „Dabei berichtete der damalige Wirtschaftsreferent Roland Fleck von der Zusage der Staatsregierung, dass die GBW nicht in kleine Einheiten zerschlagen und dann verkauft werden soll“, so Nürnbergs SPD-Chef Christian Vogel zur AZ. „Ich gehe davon aus, dass wir uns auf dieses Wort verlassen können.“ Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wbg könne die GBW-Immobilien nicht übernehmen.
Die Landtags-SPD macht nun Druck auf die Staatsregierung. „Wir wollen Sicherheit für die Mieter, die Preiserhöhungen wegen Luxussanierungen oder Kündigungen zu befürchten haben und fordern die Staatsregierung auf, hier endlich etwas zu tun“, schrieb Güller an Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU).Eine GBW-Sprecherin erklärte, dass es aktuell keine Verkaufsabsichten gäbe, die EU den Vorgang jedoch prüfe.