Burschenschaft entsetzt über Hetze: Protestaktion gegen Norbert Weidner

Erstveröffentlicht: 
19.04.2012

BONN. Die Hetze des Burschenschafters der in Bonn ansässigen Raczeks und FDP-Mitglieds, Norbert Weidner, gegen den NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer( der GA berichtete) haben nicht nur die Bonner Liberalen alarmiert, sondern sorgen auch für Entsetzen innerhalb der Deutschen Burschenschaft (DB).


Das erklärte der Dachverband der studentischen Verbindungen am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Demnach gibt es eine breite Mehrheit, die sich von dem "rufschädigenden Verhalten" Weidners für alle Studentenverbindungen distanziert und eine bundesweite Protestaktion gestartet hat.

Den laut Mitteilung am Sonntag gestarteten Aufruf "besorgter Verbandsbrüder" hätten innerhalb von nur zwei Tagen 250 Mitglieder von Burschenschaften unterzeichnet. Darin fordern sie den Rücktritt des ehemaligen Bonner Neonazis und einstigen hohen Funktionärs der mittlerweile verbotenen rechtsextremistischen FAP, Norbert Weidner, als Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter. Unter den Unterzeichnern seien auch renommierte Burschenschafter wie Professor Gerhard Heimerl, der "Vater von Stuttgart 21", sowie der frühere Regierende Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen.


"Weidner ist untragbar als Funktionär eines großen Akademikerverbandes", schreiben die Protestler, die ankündigen, die Mitgliederzeitschrift zu verweigern, solange Weidner dort Schriftleiter sei. Der hatte in einem Leserbrief in der Zeitschrift Bonhoeffer als Landesverräter bezeichnet. Die Bonner FDP, die erst durch die Medien von Weidners Mitgliedschaft in ihrer Partei erfuhr, kündigte ein sofortiges Ausschlussverfahren an.