3. Mai, 19 Uhr im Betsaal des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses in
    Berlin-Pankow, Berliner Straße 120/121 (Eingang Hadlichstraße).
    
    Sie sei die „höchstrangige und ressortübergreifende
    Weiterbildungseinrichtung des Bundes für Führungskräfte auf dem
    Gebiet der Sicherheitspolitik“ und verstehe sich als „Plattform“ für
    deren „Vernetzung“, erklärt die seit nunmehr zwanzig Jahren
    bestehende Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) stolz.
Seine
    zentrale Aufgabe sieht der im Berliner Bezirk Pankow beheimatete
    Think-Tank darin, hochrangige Militärs, Polizisten und
    Geheimdienstangehörige mit dem Spitzenpersonal aus Politik,
    Wirtschaft, Wissenschaft, Klerus, Gewerkschaften und Medien
    zusammenzuführen. Den Teilnehmern der entsprechenden Veranstaltungen
    sollen „Handlungskompetenzen“ vermittelt werden, die sie befähigen,
    „krisenhafte Entwicklungen zu meistern“.
    
    Den Begriff der Krise legt die BAKS dabei bewusst sehr weit aus; er
    umfasst schlicht alles, was von der herrschenden Klasse als
    Bedrohung für die Existenz der im nationalen wie internationalen
    Maßstab bestehenden Ausbeutungsverhältnisse wahrgenommen wird: Die
    sozialen Folgen der aktuellen ökonomischen Verwerfungen zählen
    ebenso dazu wie „Organisierte Kriminalität“, „Terrorismus“,
    „Fundamentalismus“ und „ungesteuerte Migration“. Kontern will man
    die genannten Phänomene und Entwicklungen durch das koordinierte
    „Zusammenwirken von militärischen und zivilen Akteuren“, die
    „geostrategisch“ denken und sich an „nationalen Interessen“
    orientieren. Krieg und Bürgerkrieg gehören dabei stets zu den
    Mitteln der Wahl: So entwirft ein von der BAKS entwickeltes
    „Planspiel“ das Szenario einer „Energiekrise“, die sowohl zu
    „gewalttätigen Ausschreitungen und Demonstrationen“ im Inland führt
    als auch zu einer „drohenden bewaffneten Auseinandersetzung“ mit
    China und Russland.
    
    Peer Heinelt wird in seinem Referat die Tätigkeit der BAKS
    vorstellen und zeigen, dass die militärpolitische Denkfabrik
    maßgeblich an der Produktion einer elitären „Strategic Community“
    beteiligt ist, die unter dem Banner der „vernetzten Sicherheit“ die
    Formierung und Militarisierung der Gesellschaft vorantreibt. Heinelt
    ist Politikwissenschaftler und Redakteur des
    Online-Nachrichtenportals german-foreign-policy.com; er lebt in
    Frankfurt am Main und arbeitet als freier Autor.
