Quelle:
Waldbesetzung im Hambacher Forst bei Köln: Protest gegen Abholzung und Braunkohleförderung. Gespräch mit Matze Fahrer
Matze Fahrer, 23, ist Umweltaktivist und seit Sonntag dabei, das Waldcamp im Hambacher Forst mit aufzubauen
Unsere Aktion begann am Samstag mit einem Umweltfest, zu dem die Jugend des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Robin Wood, ATTAC und die Initiative »ausgeCO2hlt« eingeladen hatten. Der Kölner Liedermacher Klaus der Geiger trat auf, David Rovics aus den USA bot Anarchosongs, es spielte auch eine Sambagruppe. Nach diesem tollen Auftakt begannen wir, Plattformen in den Bäumen zu bauen und das Camp einzurichten. Die Sambagruppe hat übrigens spontan entschlossen eine Baumpatenschaft übernommen.
Das Abholzen großer Waldflächen führt bekanntermaßen dazu, daß immer weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) durch die Bäume gebunden wird. Und wenn statt dessen dort Braunkohle abgebaut wird, wird durch deren Verfeuerung in Kraftwerken zusätzliches CO2 frei. Dieses Gas gilt als Klimakiller, so daß Braunkohle einer der dreckigsten Energieträger ist.
Das RWE ist heute schon die größte CO2-Schleuder in Europa. Damit ist der Konzern maßgeblicher Verursacher von Dürre- und Hungerkatastrophen in Entwicklungsländern. Der Wirbelsturm Katrina, der 2005 die Metropole New Orleans in den USA zerstörte, ist einer der Folgen des auf diese Weise verursachten Klimawandels. Selbst durch Europa toben vermehrt Stürme. Deshalb muß der Konzern die Verstromung von Braunkohle stoppen.
www.hambacherforst.blogsport.de
Im Hambacher Forst bei Köln gab es am Wochenende zuerst ein
Fest mit 200 Umweltschützern und Anwohnern – dann eine Waldbesetzung.
Was ist da im Busch?
Unsere Aktion begann am Samstag mit einem Umweltfest, zu dem die Jugend des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Robin Wood, ATTAC und die Initiative »ausgeCO2hlt« eingeladen hatten. Der Kölner Liedermacher Klaus der Geiger trat auf, David Rovics aus den USA bot Anarchosongs, es spielte auch eine Sambagruppe. Nach diesem tollen Auftakt begannen wir, Plattformen in den Bäumen zu bauen und das Camp einzurichten. Die Sambagruppe hat übrigens spontan entschlossen eine Baumpatenschaft übernommen.
Was bedeutet eine solche Patenschaft?
Verschiedene
Projekte haben eine Patenschaft für einen Baum übernommen, unter
anderem die Parkschützer von Stuttgart 21 und das besetzte Haus aus
Freiburg, Gartenstraße 19. Im Idealfall bedeutet es, daß dieses Projekt
sich damit bereit erklärt, viele Menschen anzusprechen, um diesen Baum
zu schützen oder ihn gleich mit einer Plattform besetzen.
Wie viele Waldbesetzer sind nach dem Fest geblieben?
Schätzungsweise
rund 60, sie haben erst einmal gezeltet. Jetzt machen wir es uns schon
in drei Bäumen auf den Plattformen gemütlich: Wir schaffen Decken,
Isomatten, Getränke, Süßigkeiten und Kartenspiele rauf. Widerstand soll
ja auch Spaß machen. Unten im Camp bauen wir eine Küche mit Kochecke
und Spüle sowie Kompost-Toiletten.
Wie lange wollen Sie durchhalten?
Das Abholzen großer Waldflächen führt bekanntermaßen dazu, daß immer weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) durch die Bäume gebunden wird. Und wenn statt dessen dort Braunkohle abgebaut wird, wird durch deren Verfeuerung in Kraftwerken zusätzliches CO2 frei. Dieses Gas gilt als Klimakiller, so daß Braunkohle einer der dreckigsten Energieträger ist.
Das RWE ist heute schon die größte CO2-Schleuder in Europa. Damit ist der Konzern maßgeblicher Verursacher von Dürre- und Hungerkatastrophen in Entwicklungsländern. Der Wirbelsturm Katrina, der 2005 die Metropole New Orleans in den USA zerstörte, ist einer der Folgen des auf diese Weise verursachten Klimawandels. Selbst durch Europa toben vermehrt Stürme. Deshalb muß der Konzern die Verstromung von Braunkohle stoppen.
Wie hat der Konzern auf die Waldbesetzung reagiert?
Daß
RWE den Ball erst einmal flach hält und nicht gegen uns vorgeht,
wundert nicht. Denn am Donnerstag ab 10 Uhr findet die
Aktionärshauptversammlung des Konzerns in der Grugahalle in Essen
statt. Wir werden auch da sein!
Brauchen die Waldbesetzer Unterstützung?
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