Białystok ist eine der größten Städte im östlichen Teil Polens. Für lange Zeit lebten Menschen verschiedener Religionen und Gegenden hier friedlich zusammen. Es gab nur eine rechte Organisation, die es schaffte hier Fuß zu fassen und aktiv zu sein. Unglücklicherweise ist das Blood & Honour.
Die lokale antifaschistische Gruppe Antifa Wildeast kämpft seit Jahren nicht nur gegen B&H sondern auch gegen die lokalen Behörden, welche die Nazis nicht nur tolerieren, sondern sie sogar unterstützen. Im Jahr 2010 verhafteten sie 100 AntifaschistInnen bei einer Demonstration, bevor diese begann und obwohl diese überhaupt nichts getan hatten. Die AntifaschistInnen waren von einer kleinen Gruppe Nazis mit Messern angegriffen worden.
(Bild: Blood Honour am 11.11.2009 in Warschau)
Die verhafteten Antifas wurden mit drei Mitgliedern von B&H, darunter Artur Wysocki und Marcin Łukaszczuk, zusammen inhaftiert. Aber die Nazis konnten sich frei bewegen. Sie konnten rauchen und durften sogar in die Handys schauen, die den AntifaschistInnen abgenommen worden waren. Einer der Polizisten machte Photos der AntifaschistInnen und zeigte sie herum. Die guten Beziehungen von Blood&Honour zu den klokalen Behörden gibt ihnen die Möglichkeit Menschen ohne strafrechtliche Folgen zu attackieren. Sie greifen regelmäßig Roma sowie Anhänger befeindeter Fußballclubs an.
Erst kürzlich versuchten sie die Unterkünft pakistanischer Flühtlinge anzuzünden. An einem anderen Tag griffen sein einen armenischen Boxer an, der sich allerdings zu verteidigen wusste. Die Polizei verhaftete den Boxer und gab ihm eine Bewährungsstrafe. Wenige Tage später griffen sie ihn mit macheten an. Dabei wurden die Namen der beiden oben genannten Nazis registriert – doch die Polizei tat nichts.
An Ostern 2012 attackierte B&H erneut. Sie kamen in einen Club mit dem Namen Pub Fiction und sagten, sie wollten ihn von Linken säubern. Beschäftigte des Clubs warfen sie heraus, doch ein Mann und eine Frau wurden durch Messer schwer verletzt. Der Mann starb am 10. April 2012.
Die Situation in Białystok ist die schlimmste in ganz Polen. Die lokalen Behörden erlauben B&H eine ganze Stadt zu terrorisieren.
Angesichts dieser besorgniserregenden Zustände beteiligte sich die anarchosyndikalistische Gewerkschaft Związek Syndykalistów Polski – Warschau an einer Demonstration am 15. April in Białystok und gab die folgende Stellungnahme heraus:
Anmerkungen über rechte Gewalt in Białystok
Die ZSP-Warschau war außer sich als sie von dem in Białystok stattgefundenen faschistischen Terror in den Medien erfuhr. Dies war allerdings nur die Spitze des Eisberges. In Podlachien (Gegend in Polen) gibt es regelmäßig Vorfälle rassistischer und xenophober Gewalt. Die ZSP-Warschau spricht sich gegen Nationalismus und alle Formen der Diskriminierung aus. Die im 2. Weltkrieg begangenen Verbrechen und der Vorfall in Białystok folgen der gleichen Idee.
Da wir GegnerInnen des Staates sind, werden die Neonazis in Polen durch die Tatsache unterstützt, dass die Polizei uns jede Art der Verteidigung verbietet und wir so nicht in der Lage sind angemessen auf den Terror zu reagieren, der gegen uns ausgeübt wird. Wir verurteilen die UnterstützerInnen der MörderInnen und die Stadt, die gegen das Aufblühen neonazistischer Strukturen seit Jahren nichts unternimmt.
Aber wir richten uns nicht nur gegen Gruppen, die sich selbst als Nazis bezeichnen, sondern auch gegen ähnliche Gruppierungen, wie die Polnische Nationale Front (momentan: Liga der Verteidigung der Souveränität). Diese hat im Jahr 1995 in Legionowo 30 Obdachlose auf hinterhältige Art und Weise brutal zusammengeschlagen, wovon zwei Menschen starben. Oder die ONR, die im Jahr 2005 einen jungen Mann in einem besetzten Haus niederstach, oder die NOP, die im Jahr 1995 einen 15 Jährigen ermordeten. Wir verurteilen ebenso alle anderen rechten Organisationen, die dem Terror in Polen Vorschub leisten.
Am 15. April werden wir auf einer Demonstration in Białystok sein. Wir sagen STOP zur rechten Gewalt.
Związek Syndykalistów Polski – Warschau
Bilder der Demonstration: bialystok.gazeta.pl
Quellen: libcom.org, ZSP-Warschau