Der Umgang mit der NS-Zeit heute - haben wir Auschwitz überwunden?

auschwitz

Im Rahmen der Vortragsreihe »Erziehung nach Auschwitz« findet am 16. Mai der zweite Vortrag im Insitut für Bildungswissenschaft (IBW) statt. Es spricht Bertram Noback, Lehrer am Hölderlin-Gymnasium in Heidelberg, zum Thema »Der Umgang mit der NS-Zeit heute - haben wir Auschwitz überwunden?«

 

Für die deutsche Gesellschaft zählte „Auschwitz“ zu den „Gründungsmythen“, was sich nicht zuletzt in Adornos berühmt gewordenen Ausführungen „Erziehung nach Auschwitz“ äußerte. Doch wie ist dies heute? Haben die zeitliche Distanz und die sich wandelnde deutsche Gesellschaft (z.B. Migrationsgesellschaft, Globalisierung) zur Folge, dass „Auschwitz“ „überwunden“ ist? Diese Problematik soll in dem Beitrag am Beispiel schulischen Umgangs mit der NS-Vergangenheit erörtert werden, wobei insbesondere auf die den Diskurs prägende Positionen und mögliche Konzepte aus der pädagogischen Praxis eingegangen wird.


 

 

Bertram Noback ist Lehrer in Heidelberg. Außerdem ist er Lehrbeauftragter am Institut für Bildungswissenschaft mit den Forschungs-schwerpunkten Holocausteducation, Erinnerungskultur, Geschichtsdidaktik, Geschichte der Pädagogik, Demokratiepädagogik und Medienpädagogik. Er promoviert über den schulischen Umgang mit der NS-Zeit.

 

16. Mai - 18:15 Uhr | Akademiestraße 3, 69117 Heidelberg

Hörsaal des Instituts für Bildungswissenschaft | Universität Heidelberg

 

 


 

 

Ankündigungstext der Reihe »Erziehung nach Auschwitz«:

 

Auschwitz wird heute allernorts gedacht. So sehr gehört das Erinnern an das Unsägliche zur demokratischen Selbstvergewisserung, dass es über das im Bestehenden fortwirkende Vergangene nicht zu reflektieren vermag. Von der Gesellschaft ehedem einkassiert, verkümmert die Erinnerung. In ihr gerät zur Reife, was Auschwitz besiegelte.

Eine »Erziehung nach Auschwitz« muss zu leisten imstande sein das »zerstörerische Moment der Aufklärung« in sich aufzunehmen, das den Rückfall in die Barbarei zeitigte.Ihr darf die Gesellschaft ebensowenig äußerlich sein, wie dieser der Bruch den Auschwitz hinterließ. Eine solche Erziehung kann heute nur als gesamtgesellschaftliches Projekt begriffen und nicht allein der Pädagogik überantwortet werden.
Ansätze hierzu sollen die Vorträge verhandeln und im Tutorium besprochen werden.

 

Weitere Vorträge:

  • 30. Mai - Detlev Claussen zu »Neuer Antisemitismus, Artefakt Holocaust und massenmediale Konjunkturen«
  • 13. Juni - to be announced -
  • 27. Juni - Astrid Messerschmidt zu »Migrationsgesellschaftliche und geschlechterreflektierende Perspektiven auf Erinnerungsbildung zwischen Differenz und Ungleichheit«

Alle Vorträge beginnen um 18 Uhr c.t. und finden im Hörsaal des IBW statt.