Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will das atomare Endlager Morsleben für immer schließen. Morsleben könnte zum "Präzedenzfall" werden – als erstes stillgelegtes und für immer verschlossenes Endlager in einem Salzstock. Dafür gebe es weltweit kein Vorbild, heißt es in Agenturmeldungen. Für die Gorleben-Gegner ist das keine positive Nachricht. "Ein havariertes Endlager wird für immer geschlossen, das zweite, die Asse II soll eigentlich geräumt werden, nur das wäre weltweit einmalig. Das BfS erklärt nicht, warum der Atommüll aus Morsleben nicht geborgen werden kann", kritisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Dass ein Endlagerprojekt abgebrochen wird, sei hingegen nicht einmalig, da käme das BfS zu spät, dürfe sich aber an der Entscheidung von Barack Obama ein Beispiel nehmen: Der hatte im Jahr 2009 verfügt, dass das Endlagerprojekt in den USA, Yucca Mountain, abgebrochen wird, das Projekt hatte bis zu jenem Zeitpunkt 9 Milliarden Dollar gekostet.
"Ein Vielfaches dessen, was Gorleben mit seinen 1.6 Mrd. Euro bisher gekostet hat. Wir fordern von den Verhandlungsführern in Berlin, die sich zum Ziel gesetzt haben, ein Endlagersuchgesetz auf den Weg zu bringen, sich an diesem Präzedenzfall ein Beispiel zu nehmen", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Für das Ende des Gorleben-Projekts gehen am 28. April die Atomkraftgegner vor Ort wieder auf die Straße.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06