Rund 70 Menschen haben sich am 7.März 2012 an einer Kundgebung gegen eine Abendveranstaltung der Heilbronner "Senioren- CDU" beteiligt. Sie protestierten unter dem Motto "Gegen Sexismus und Homophobie- Die reaktionäre Hetze stoppen!" gegen den Auftritt der rechten Publizistin Gabriele Kuby in der Gaststätte "Harmonie" in Heilbronn. An der gemeinsamen Veranstaltung der "Senioren- CDU" und des "Evangelischen Arbeitskreises in der CDU" (EAK) nahmen nach Medienangaben 60 Personen teil.
In mehreren Redebeiträgen wurde auf der Kundgebung vor dem 
Veranstaltungsort über Gabriele Kuby und ihre reaktionäre 
antifeministische Ideologie informiert. Dabei wurde klar der Bezug zum 
Internationalen Frauentag am 8.März hergestellt, der seit 1911 für den 
weltweiten Kampf von Frauen
gegen patriarchale Herrschaft und Ausbeutung steht.
Eine Rednerin der CSD-  Gruppe Heilbronn nahm die pseudointellektuelle 
Hetze von Kuby gegen Lesben, Schwule und Transsexuelle ins Visier und 
stellte dieser die Forderung nach einer selbstbestimmten Sexualität 
entgegen.
Die Veranstaltung mit Kuby wurde von der Polizei mit einem größeren 
Aufgebot geschützt, auch Polizeihunde waren im Einsatz.  Personen, die 
Zivilpolizisten als GegendemonstrantInnen zu erkennen glaubten, wurden 
vom Betreten der "Harmonie" abgehalten. KundgebungsteilnehmerInnen, die 
sich kurzzeitig von der Kundgebung entfernten, wurden von Polizisten 
begleitet.
Bereits im Vorfeld observierten Beamte des Heilbronner Staatsschutzes 
das "Soziale Zentrum Käthe" in der Dammstraße, wo sie offensichtlich die
 Vorbereitungsarbeiten für die Kundgebung vermuteten.
Trotz dieser Überwachung ließen es sich einige AktivistInnen aber nicht 
nehmen, nach Ende der Kundgebung in der Heilbronner Innenstadt eine 
kurze Spontandemo durchzuführen.
Wir werten den Abend als Erfolg. Es konnte verhindert werden, dass 
konservative Kreise stillschweigend eine Veranstaltung mit einer rechten
 Hetzerin durchführen und den Internationalen Frauentag 
instrumentalisieren.
In der Berichterstattung der bürgerlichen Presse stand die inhaltliche 
Kritik an Kubys Positionen und dem Schulterschluss zwischen "Senioren- 
CDU" und rechtsklerikalen Gruppen im Vordergrund.
Ohne Zweifel kann es auch als Erfolg angesehen werden, dass trotz kurzer
 Mobilisierungszeit 70 Menschen an der Kundgebung teilnahmen. Und dass 
sich einige AktivistInnen später noch dazu entschlossen haben, die 
Innenstadt zu nutzen und dort ohne Auflagen, Überwachung und Kontrolle 
durch die Polizei zu demonstrieren, ist angesichts der massiven 
Polizeiaufgebote und Repressionen bei linken Mobilisierungen in 
Heilbronn nur folgerichtig.
Das Abwehren einer rechten Vereinnahmung des 8.März kann aber nur der 
Anfang einer linken Wiederaneignung dieses Kampftages sein. Folgen 
müssen inhaltliche Auseinandersetzungen mit dem Thema Frauenkampf und 
eine kontinuierliche Praxis - zum 8.März und natürlich darüber hinaus.
Aufruf zur Kundgebung: http://linksunten.indymedia.org/de/node/55689
Presseerklärung der Antifaschistischen Aktion Heilbronn: http://linksunten.indymedia.org/de/node/56028
Presseartikel: http://linksunten.indymedia.org/de/node/56176







