Die FZLN ist der wohl erfolgreichste Versuch der zapatistischen Bewegung, einen friedlichen, zivilen Arm ihrer Bewegung zu etablieren. Zwei Vorgängerorganisationen, die CND (Convención Nacional Democrática) und die MLN (Movimiento de Liberación Nacional) waren zuvor mehr oder minder gescheitert.
Am ersten Januar 1996 gab die Ejercito Zapatista de Liberación Nacional (EZLN) in ihrer „Vierten Erklärung aus dem Lacadonischen Urwald“ die Gründung dieser Unterorganisation als politische Sektion bekannt. Es sollte aber noch über anderthalb Jahre dauern, bis die eigentliche Gründung der FZLN Wirklichkeit wurde. Mehr als 3.000 Delegierte berieten über das politische Programm und die Struktur, bevor im September 1997 die offizielle Konstituierung der Frente Zapatista de la Liberación Nacional in Mexiko-Stadt verkündet werden konnte. Zehntausende Menschen begrüßten Monate zuvor die in die Stadt einziehenden Zapatisten, die zur Konstituierung eingeladen hatten.
In verschiedenen sozialen Projekten, die weit über den mexikanischen Bundesstaat Chiapas hinausgingen, engagierten sich die Zapatisten und deren Anhänger, um für mitteleuropäische Verhältnisse selbstverständlich erscheinende Dinge, wie erreichbares Trinkwasser, ein vernünftiges Dach über den Kopf oder Schulbildung zu kämpfen. Aber auch Probleme wie Arbeitslosigkeit und Hunger versuchte die FZLN einzudämmen und zu beseitigen.
Am 20.11.2005 gab Subcommmandante Marcos in der „Sechsten Erklärung aus dem Lacadonischen Urwald“ im Auftrag des „Geheimen Revolutionären Indigenen Komitee“ die Auflösung der FZLN bekannt:
Ende Oktober 2005, traf sich eine Delegation des CCRI-CG der EZLN mit einigen Mitgliedern der Zapatistischen Front für Nationale Befreiung, und bat sie gemeinsam mit all ihren Compañeros und Compañeras über die Möglichkeit zu konsultieren, die organische Struktur der FZLN aufzulösen […] Dies diente dem Zweck, es der EZLN freizustellen eine zapatistische, zivile und friedliche Organisation neu zu gründen […] um zu versuchen, die Fehler und Schwächen zu vermeiden, die sich bei ihrer Arbeit herausgestellt haben, und diesmal mit der direkten Beteiligung der Zapatisten der EZLN.
Die EZLN vereinigt seit dem in sich sowohl einen militärischen Flügel, aber vor allem auch einen zivilen, friedlichen und sozial engagierten. Der Aufbau autonomer Strukturen liegt nicht mehr nur in den Händen der Milizen, sondern er liegt nun in allen Händen.
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