Sitzblockade legt Verkehr lahm - "Marburg goes Dresden" hatte zu Kurz-Demo aufgerufen

Erstveröffentlicht: 
15.01.2012

Marburg (as). Am Samstagnachmittag demonstrierten gut 70 Teilnehmer in Marburg gegen Rechtsextremismus. Unter dem Motto "Dresden nazifrei" hatte das Bündnis "Marburg goes Dresden" zu der Aktion eingeladen. Die Veranstalter wollten auf den Naziaufmarsch und die damit verbundenen Blockaden in Dresden am 18. Februar aufmerksam machen.

Bei der Demonstration wurden zunächst die jüngsten lokalen Ereignisse thematisiert:


Schändungen auf dem jüdischen Friedhof Roth sind lokaler Demo-Anlass

"Der Angriff auf den jüdischen Friedhof in Roth, bei dem am Mittwoch zahlreiche Grabsteine beschmiert und umgestoßen und Gräber verwüstet wurden beweist wieder auf traurige Art und Weise die Notwendigkeit antifaschistischen Engagements", stellten die Veranstalter einen aktuellen Bezug zu der Gräberschändung im Südkreis her. Im Anschluss zogen die Demonstranten mit einem recht kurzen Fußmarsch auf die Ketzerbach, wo sie symbolisch durch eine etwa fünfminütige Sitzblockade den Verkehr lahmlegten. Dabei skandierten sie unter anderem "Für die Freiheit, für das Leben - Nazis von der Straße fegen." Danach marschierte der Zug zum Firmaneiplatz, bevor sich er sich wieder auflöste. Unterstützt wurden die Demonstranten durch Mitglieder des Sozialistisch-Demokratischen Studierendenverbands, der seinen Bundeskongress in Marburg unterbrach, um an der Sitzblockade teilzunehmen. Das Bündnis "Marburg goes Dresden" wurde gegründet, um sich mit den Demonstranten in Dresden solidarisch zu zeigen: Jährlich versuchen dort Neo-Nazis einen geschichtsverdrehenden Aufmarsch zu inszenieren. Dabei "werden der Holocaust und die deutsche Kriegsschuld geleugnet oder verharmlost. Dabei reicht das Spektrum der Geschichtsverdreher von NPD-Kadern bis zu NSU-Terroristen", so die Veranstalter.