Marburg (as). Am Samstagnachmittag demonstrierten gut 70 Teilnehmer in Marburg gegen Rechtsextremismus. Unter dem Motto "Dresden nazifrei" hatte das Bündnis "Marburg goes Dresden" zu der Aktion eingeladen. Die Veranstalter wollten auf den Naziaufmarsch und die damit verbundenen Blockaden in Dresden am 18. Februar aufmerksam machen.
Schändungen auf dem jüdischen Friedhof Roth sind lokaler Demo-Anlass
"Der Angriff auf den jüdischen Friedhof in Roth, bei dem am Mittwoch 
zahlreiche Grabsteine beschmiert und umgestoßen und Gräber verwüstet 
wurden beweist wieder auf traurige Art und Weise die Notwendigkeit 
antifaschistischen Engagements", stellten die Veranstalter einen 
aktuellen Bezug zu der Gräberschändung im Südkreis her. Im Anschluss 
zogen die Demonstranten mit einem recht kurzen Fußmarsch auf die 
Ketzerbach, wo sie symbolisch durch eine etwa fünfminütige Sitzblockade 
den Verkehr lahmlegten. Dabei skandierten sie unter anderem "Für die 
Freiheit, für das Leben - Nazis von der Straße fegen." Danach 
marschierte der Zug zum Firmaneiplatz, bevor sich er sich wieder 
auflöste. Unterstützt wurden die Demonstranten durch Mitglieder des 
Sozialistisch-Demokratischen Studierendenverbands, der seinen 
Bundeskongress in Marburg unterbrach, um an der Sitzblockade 
teilzunehmen. Das Bündnis "Marburg goes Dresden" wurde gegründet, um 
sich mit den Demonstranten in Dresden solidarisch zu zeigen: Jährlich 
versuchen dort Neo-Nazis einen geschichtsverdrehenden Aufmarsch zu 
inszenieren. Dabei "werden der Holocaust und die deutsche Kriegsschuld 
geleugnet oder verharmlost. Dabei reicht das Spektrum der 
Geschichtsverdreher von NPD-Kadern bis zu NSU-Terroristen", so die 
Veranstalter.
