Von Susanne Müller
Rund 400 Menschen haben am Samstag in Ludwigshafen ein Zeichen gegen rechten Terror gesetzt. Die vom „Netzwerk gegen rechte Gewalt und Rassismus“ organisierte Mahnwache verlief in Ludwigshafen ohne Zwischenfälle. Gedacht wurde unter anderem der Opfer der Zwickauer Neonazi-Zelle. Eine Kundgebung der rechtsextremen NPD endete nach nur 15 Minuten. Etwa 20 Rechte nahmen nach Schätzungen der Polizei daran teil. Die NPD-Demo war im Vorfeld von der Stadt verboten worden. Das Verwaltungsgericht Neustadt hatte das Verbot jedoch wieder aufgehoben.
Gelächter und „Nazis raus“-Rufe
In Frankenthal traten die Rechten dann wenig später auf, 15 Anhänger der NPD erreichten die Nachbarstadt mit dem Zug. Ein massives Polizeiaufgebot von 300 Beamten sicherte den Bahnhofsvorplatz. Hier skandierten die auffallend jungen Rechtsextremisten Parolen, die sich befassten mit dem Thema Euro. Rund 300 Gegendemonstranten übertönten die Sprecher am Megaphon mit Trillerpfeifen und Gesängen, nicht genutzt wurde das von den Rechten vorgebrachte Angebot eines „offenen Mikrophons“. Sie hatten ihre „Gegner“ aufgefordert, hier doch „frei“ etwas zu sagen, was die Demonstranten des „Bündnisses gegen Rechts“ mit Gelächter und „Nazis raus“-Rufen beantworteten.
Die NPD-Anhänger sprachen rund eine halbe Stunde, nur einmal kam es zu einer kritischen Situation, als einer der Rechten über einen Zaun sprang und einem Gegendemonstranten angreifen wollte. Die Polizei verhinderte dies jedoch, die NDP-Anhänger verließen dann um 14.30 Uhr die Stadt – sie fuhren von Polizisten begleitet in separierten Abteilen eines regulären Zuges weiter nach Worms.