Anschlag auf Göttinger Amtsgericht

Bei dem Anschlag entstand hoher Sachschaden
Erstveröffentlicht: 
03.12.2011

In der Nacht zum Sonnabend ist auf das Amts- und Landgericht in Göttingen ein Brandanschlag verübt worden. Nach Angaben des niedersächsischen Justizministeriums wurden im Eingangsbereich mehrere meterhohe Fensterscheiben aus Sicherheitsglas zerstört. Die Polizei geht davon aus, dass das Glas durch die enorme Hitze gesprungen ist. Der Sachschaden betrage nach ersten Schätzungen mehrere Zehntausend Euro, sagte Ministeriumssprecher Georg Weßling.


Anwohner hatten den Angaben zufolge kurz vor Mitternacht einen lauten Knall vernommen. Danach brach ein Feuer aus, das von der Feuerwehr rasch gelöscht werden konnte. Verletzt wurde niemand.

Butangasflaschen zur Explosion gebracht

Als Brandsatz haben die Täter nach Angaben des Justizministeriums mehrere zu einem Bündel zusammengeschnürte Butangasflaschen genutzt, die dann angezündet wurden. Vergleichbare Anschläge auf Justizgebäude in Niedersachsen habe es bislang nicht gegeben, sagte Sprecher Weßling. Ab Montag wollen Experten das gesamte Ausmaß der Schäden genauer untersuchen.

Anschlag von Linksextremisten vermutet

Aufgrund von an die Wand des Gebäudes gesprühten Parolen geht die Polizei von einem linksextremistischen Hintergrund aus. Sie sollen einen Bezug auf eine am Sonnabend veranstaltete Demonstration gegen Rechts haben. Mit aktuell am Amtsgericht verhandelten Verfahren soll es aber keinen Zusammenhang geben, so die Polizei. Möglicherweise als eine Art Signatur hinterließen die Täter die Buchstabenkombination "RAZ" auf eine Betonfläche am Gerichtsgebäude. Die Bedeutung der Buchstabenkombinaton ist der Polizei bisher unklar. Hinweise auf die Täter gibt es noch nicht. Ein Fachkommissariat habe die Ermittlungen übernommen.