WKR-Ball 2012 zum letzten Mal in der Hofburg

Erstveröffentlicht: 
01.12.2011

Burschenschafter ausgeladen - Strache: "Dem linken Mobbing nachgegeben"

 

Wien - Der Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) wird 2012 zum letzten Mal in der Hofburg stattfinden. Die Betreiber der Veranstaltungsstätte, die Wiener Hofburg Kongresszentrum BetriebsgsmbH, teilten am Donnerstag in einer Aussendung mit, dass die Hofburg für den Korporationsball nach der Ballsaison 2012 nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Begründet wurde die Entscheidung mit der "aktuellen politischen und medialen Dimension", die der Ball erreicht habe. 

 

Casinos Austria - einer der Gesellschafter - hatte am Mittwoch angekündigt, sich bei der Sitzung am heutigen Donnerstag gegen die Abhaltung des Balles auszusprechen (derStandard.at berichtete). Neben Casinos Austria sind mehrere Tourismusbetriebe Miteigentümer der Kongress-Gesellschaft, namentlich das Verkehrsbüro, die Austria Hotels, die Gesellschaft des Intercontinentals, das Hotel Sacher sowie die Schick-Hotelgruppe.

 

Aufgrund eines gültigen, nicht einseitig kündbaren Vertrages findet der Ball aber 2012 noch statt. Die Hofburg-Betreiber fügten dennoch hinzu: "Eine Absage des WKR-Balls 2012 durch den Ballveranstalter käme der Hofburg Vienna sehr gelegen." Dass es dazu kommt, sei angesichts des bereits laufenden Kartenverkaufs allerdings nicht anzunehmen, sagte Kongresszentrum-Geschäftsführerin Renate Danler zur APA. WKR-Ball-Organisator Udo Guggenbichler, der für die FPÖ im Wiener Gemeindert sitzt, hat eine freiwillige Absage der Veranstaltung im Jahr 2012 bereits so gut wie ausgeschlossen.

 

FPÖ nicht einverstanden

 

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache reagierte postwendend per Aussendung: Die Hofburg BetriebsgmbH habe offenbar "dem linken Mobbing und dem Druck der Straße nachgegeben". Die Entscheidung lasse politische Neutralität vermissen, die Hofburg müsse jedem Veranstalter offenstehen, der auf Grundlage der Gesetze konstituiert ist. Strache: Im Gegensatz zu den "grün-anarchistischen" Demonstrationen nähmen am WKR-Ball "Leistungsträger" teil.

 

Der Wiener Grünen-Klubobmann David Ellensohn begrüßte die Entscheidung: "Die jahrelangen Proteste und Demonstrationen des antifaschistischen Österreich haben endlich gewirkt." Die Religionsgemeinschaften, die Grünen und die Wiener SPÖ hätten zu einem Umdenken geführt. (APA, red)