Nach der Ankündigung einer linken Gegenmobilisierung hat der VS sein traditionsreiches Herbstgespräch in der Wiesbadener Innenstadt abgesagt. Eine Demo findet aber trotzdem statt und soll nun direkt zum LfV ziehen.
Das hessische Landesamt für Verfassungsschutz hat sein seit Monaten für den 30.11. angekündigtes Herbstgespräch in Wiesbaden abgesagt, nachdem antifaschistische Gruppen Anfang dieser Woche eine Gegendemonstration angekündigt hatten. Der Inlandsgeheimdienst hatten im Museum in der Wiesbadener Innenstadt mit zahlreichen rechtskonservativen „ExpertInnen“ ausgerechnet über das Thema „Kommunismus – Renaissance einer politischen Ideologie?“ diskutieren wollen.
Antifa-Gruppen aus 
Wiesbaden und Frankfurt nahmen dieses Vorhaben zum Anlass, angesichts 
der aktuell deutlich werdenden Verstrickungen des Verfassungsschutzes 
mit den rassistischen Morden der Neonazi-Zelle von Zwickau, zu einer 
Kundgebung gegen die Gleichsetzung von links und rechts und für die 
Auflösung des Verfassungsschutzes aufzurufen. Die Aktion sollte dabei 
den Auftakt der linken Proteste gegen die Anfang Dezember in Wiesbaden 
stattfindende Innenministerkonferenz darstellen. Der Verfassungsschutz 
begründete die plötzliche Absage des Herbstgespräches auf seiner 
Homepage nun ein wenig schmallippig damit, dass es „derzeit nicht 
angebracht sei zur Tagesordnung überzugehen“ und „ein Fachgespräch“ zu 
veranstalten. Trotz dieser Absage der Veranstaltung ruft die Antifa aber
 für nächste Woche Mittwoch zu einer Demonstration in Wiesbaden auf. 
 
Sahra
 Brechtel, Sprecherin der autonomen antifa [f] aus Frankfurt erklärte 
dazu: „Wir freuen uns natürlich darüber, dass diese unverschämte 
Veranstaltung in letzter Minute verhindert wurde. Gleichwohl bleibt das 
Problem mit dem Verfassungsschutz bestehen: Seine Gleichsetzung von 
linker Gesellschaftskritik und reaktionären Ideologien unter dem Banner 
der wissenschaftlich unhaltbaren Extremismustheorie behindert direkt 
antifaschistische Initiativen der Zivilgesellschaft, die – wie der Fall 
der „NSU“ drastisch zeigt – dringend nötig sind. Aktuelle Beispiele 
dafür sind die Mittelkürzungen bei Projekten gegen rechts durch 
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und die Repression gegen die 
antifaschistischen Blockaden des Nazigroßaufmarsches im Februar in 
Dresden. Deswegen werden wir unsere Forderung nach der Auflösung – und 
nicht „Effektivierung“ – des Inlandsgeheimdienstes am Mittwoch in 
Wiesbaden direkt vor das Landesamt für Verfassungsschutz tragen.“ 
 
Die Demonstration beginnt am Mittwoch, den 30.11 um 18:30 Uhr am Hauptbahnhof in Wiesbaden. 
Der
 Aufruf zu den Protesten gegen die Innenministerkonferenz in Wiesbaden 
sowie weitere Informationen finden sich im Internet unter:

