Abfahrtstermin um 24 Stunden vorgezogen
Aus zuverlässiger Quelle stammt die Information, die der Bürgerinitiative Umweltschutz am 19. November bekannt wurde: der Castortransport nach Gorleben soll bereits am Mittwoch, dem 23.11.2011 um 14:36 den französischen Verladebahnhof Valognes verlassen- 24 Stunden eher, als bisher geplant. Die Anti- Atom- Initiativen und Widerstandsgruppen reagieren gefasst und flexibel auf diese Neuigkeit. Die Camps und Infopunkte, die VolXküche, die Sanis, der Ermittlungsausschuss, die Bettenbörse: alle sind ab Mittwoch bereit, Menschen zu beherbergen, beköstigem, informieren und versorgen. Niemand muss im Kalten stehn, alle werden satt.
Auch die bereits von der Versammlungsbehörde bestätigte Kundgebung in Metzingen am Donnerstag, den 24.11. um 18 Uhr kann wie geplant dazu dienen, aktuelle Infos über die Aktionsgruppen auszutauschen, eröffnet doch der frühere Abfahrtstermin die Möglichkeit, dass rechnerisch der Castortransport bereits am Freitag das Zwischenlager Gorleben erreichen könnte.
Der gemeinsame Protest gipfelt in der Demonstration am Samstag, dem 26.11. in Dannenberg, wo ein breites Bündnis aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten gemeinsam fordern wird:
Das endgültige Aus für das Endlagerprojekt im maroden Salzstock Gorleben!
Castor Stop- Gorleben soll leben!
Kerstin Rudek, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow- Dannenberg 0160 15 92 473
Jan Becker, contrAtom- Informationsnetzwerk gegen Atomenergie 0160 80 29 185
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Versammlungsbehörde will Castorcamp verbieten
Das geplante Anti-Castorcamp bei Dumstorf in der Nähe von Dahlenburg soll nach dem Willen der Versammlungsbehörde des Landkreises Lüneburg und der Polizeidirektion Lüneburg nicht stattfinden. Das Camp ist von der Bundesabgeordneten Ulla Jelpke von der Partei Die Linke als Dauerversammlung Anfang November angemeldet worden. Alle von der Behörde verlangten Auflagen für das Camp, in dem 1000 Castorgegner_innen erwartet werden, sind seitens der Anmelderin erfüllt worden.
Am 18. 11. 2011 teilte nun die Genehmigungsbehörde des Landkreises Lüneburg dem Anwalt von Frau Jelpke mit, dass sie ein Camp am Standort Dumstorf verbieten will. Als Begründung führte die Behörde angebliche Straftaten aus dem letzten Jahr an, die im Zusammenhang mit der der Kampagne Castor? Schottern! verübt worden sein sollen und in Bezug zum Anticastor-Camp in Köhlingen gesetzt werden, das auch von Ulla Jelpke angemeldet worden war.
Als Vorbereitungsgruppe des Anti-Castorcamps Dumstorf stellen wir dazu fest: Camps sind Versammlungs- und Rückzugsorte für alle, die ihren Widerstand zum Ausdruck bringen wollen. Wie Menschen das tun und was sie dabei für legitim erachten, um die tödliche Atomtechnologie aufzuhalten, entscheiden alle selber. Auch wenn wir Unterschiedliches tun, werden wir uns solidarisch aufeinander beziehen. Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren - sondern werden durch ein buntes und immer wieder überraschendes Zusammenspiel unsere Stärke entfalten. Es kann nicht angehen, dass Empfehlungen der Kampagne Castor Schottern! bestimmte Camps zu bevorzugen ausreichen, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung auszuhebeln.
Wir nehmen die Bemühungen des Landkreises ein Camp in weiterer Entfernung zur Schiene zu ermöglichen zur Kenntnis. Die damitverbundenen Auflagen lassen aber an einer Ernsthaftigkeit zweifeln. Uns wird zur Auflage gemacht, nun bis Montag, 8 Uhr eine Wiese zu finden, die mindestens 4 km von der Schiene entfernt ist und für die Polizei überwiegend frei einsehbar sein" muss. Wir gehen nicht davon aus, dass dieser Ort im Wendland überhaupt existiert. Und selbst wenn, ist eine Genehmigung seitens des Landkreises oder der Polizeidirektion nicht gewährleistet. Und gerade Letztere hat in einem am Donnerstag stattgefundenen Kooperationsgespräch deutlich gemacht, dass sie überhaupt kein Interesse an der Verwirklichung des Anti-Castorcamps Dumstorf (oder an einem anderen Ort) hat. Daher halten wir an dem von uns gewählten Standort in Dumstorf fest.
Die politische Strategie der der verantwortlichen Behörden, und vor allem der Polizeidirektion Lüneburg ist allzu offensichtlich: Der Widerstand gegen die Castortransporte soll kriminalisiert werden. Das Verbot des Anti-Castorcamps Dumstorf reiht sich ein in die Kette der skandalösen Versammlungsverbote entlang der Castortransportstrecke. Wenn es nach den Interessen der Atommafia geht, enden die demokratischen Rechte dort, wo ihre menschenfeindliche Politik gestört wird. Wir werden diese Verbote nicht hinnehmen - kommt ins Wendland!
19.11.11
Kontakt: camp-dumstorf [at] nadir.org
http://www.castor-camps.net/l/dumstorf
Tel.Nr.: 0175 - 8511169