Vor einigen Monaten kam es vor dem Amtsgericht Unna zum ersten Prozesstag gegen vier Antifaschisten aus dem Kreis Unna, denen vorgeworfen wurde am 8. Mai 2010 einen Wahlkampfstand der NPD angegriffen zu haben. Nun wurden alle Verfahren wegen Landfriedensbruch vom Amtsgericht eingestellt.
Wir sehen den Entscheid des Gerichts als Bestätigung für unsere 
Aussage, den NPD-Infostand nicht angegriffen 
zu haben. Die Gewalt ist vielmehr von den Neonazis ausgegangen, die 
Reizgas versprühten und mit einer Stange auf die Antifaschisten 
einschlugen. Die Auseinandersetzung entstand, nachdem eine Gruppe 
Nazi-Gegner_innen gegen den Infostand protestierte und Flugblätter 
verteilte. Die Antifaschisten machten dei dem körperlichen Angriff der 
Nazis lediglich von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch. 
Nur zwei Personen aus dem Wahlkampfteam waren NPD-Mitglieder,
 unter ihnen der Kandidat Günther Hartwig. Bei den anderen Wahlkämpfern 
handelte es sich um zum Teil einschlägig wegen Gewalttaten vorbestrafte 
Mitglieder des „Nationalen Widerstands Dortmund“.
Vorverurteilungen
Seit den Geschehnissen am 8. Mai 2010 wird in Unna immer wieder über 
angebliche linke Gewalt debattiert, vor allem die FDP
 diffamiert antifaschistische Aktionen als „extremistisch“. Unmittelbar 
nach dem 8. Mai äußerte die FDP-Ratsfrau 
Christel Kleefeld, sie sei sich sicher, die Linken hätten den Infostand 
überfallen. Gleichzeitig schien Kleefeld aber die beiden Gruppen nicht 
auseinander halten können, da alle Beteiligten schwarze Kleidung 
getragen hätten. So zählte sie den Nazi der ´beherzt´ mit einer 
Eisenstange vom NPD-Sonnenschirm auf 
Antifaschist_innen einschlug zu den selbigen. Ihre Aussagen führten 
dazu, dass in der Öffentlichkeit die Antifaschist_innen als die 
schuldigen Täter wahrgenommen wurden. 
Die FDP sollte sich vor dem Hintergrund der 
eingestellten Verfahren bei den Antifaschisten entschuldigen und von 
Vorverurteilungen zukünftig Abstand nehmen. Überhaupt verwundert die 
Leidenschaft einiger FDP-Politiker_innen, mit 
der sie „linke Gewalt“ auszumachen und mit „Extremismus“-Vorwürfen um 
sich zu werfen. Zum Problem der Neonazi-Aktivitäten herrscht bei diesen 
Liberalen nämlich meist Funkstille. Wir werden nicht zulassen, dass 
engagierte Antifaschist_innen  als „Extremisten“ diskreditiert und so 
auf eine Ebene mit Neonazis gestellt würden.
Fragwürdige Ermittlungsmethoden 
Die Polizei hat zum Teil „sehr fragwürdige Ermittlungsmethoden“ 
eingesetzt. So wurde einem polizeibekannten Neonazi Fotos von der 
Auseinandersetzung gezeigt, obwohl dieser nicht am Tathergang beteiligt 
oder überhaupt anwesend war. Die Beamten ließen “Verdächtige” durch den 
lokalen Neonazi  identifizieren und stellten so weitere Anzeigen. Dass 
sich die Polizei die örtliche Neonazi-Szene zur Hilfe nimmt, um 
Antifaschisten zu verfolgen, ist skandalös.  Die Aussagen des Neonazis 
hatten Ermittlungsverfahren gegen die von ihm Beschuldigten zur Folge.
Antifaschismus ist nicht extremistisch, sonder extrem wichtig!
Hätten Polizei und Staatsanwaltschaft die vom Hellweger Anzeiger zur 
Verfügung gestellten Fotos des Geschehens richtig ausgewertet, wäre 
unschwer zu erkennen gewesen, dass die körperlichen Gewalttätigkeiten 
eindeutig von Naziseite ausgingen. Aber Polizei, Staatsanwaltschaft, ein
 Teil der Presse und einige Stadtverbände der örtlichen Parteien, allen 
voran die FDP, hatten scheinbar ein großes 
Interesse den Antifaschismus zu diskreditieren! Bedauerlich ist, dass es
 überhaupt zur Anklage von Antifaschisten kam. Hiermit war für 
Betroffene und Unterstützer finanzieller und zeitlicher Aufwand 
verbunden.
Antifa UNited
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