Bald ist es vorbei mit der Ruhe in unserem beschaulichem Düsseldorf: Am 
20. August rocken wir die Straßen, drehen die Regler hoch, werden laut 
und bringen die Zustände in unserer Stadt zum Tanzen!
Denn an diesem Abend nehmen wir uns das was uns sowieso gehört, und was 
uns immer weiter streitig gemacht wird: Das Recht auf unsere Stadt!
Denn wir haben und nehmen uns das Recht: Selbst zu bestimmen wie und wo 
wir wohnen;
Überall zu sein ohne zu konsumieren und dafür vertrieben, überwacht oder
 schikaniert zu werden;
Unabhängige Kunst und Kultur zu etablieren ohne kommerziell verwertbar 
zu sein; Entsprechend unseren Interessen und Fähigkeiten zu leben und zu
 arbeiten...
                                Luxusloft 
oder Schließfach mit Wohnklo
Doch all dies wird uns zunehmend schwerer gemacht. Ein-Eurojobs und 
Niedriglöhne, Zwangsumzüge und Behördenwillkür, Obdachlosigkeit und 
Gentrifizierung sind auch in Düsseldorf keine Fremdworte. In einer 
Stadt, in der die Mieten bereits bundesweit zu den höchsten gehören – 
Tendenz steigend. Und in Zukunft droht noch massivere Wohnungsnot. Doch 
statt preiswertem Wohnraum fördert die Politik den Verkauf ihrer 
Grundstücke und Gebäude an Investoren, die noch mehr Luxus-Wohnungen 
bauen. Statt dem realen Bedarf spielt lediglich Profit eine Rolle. Die 
Gentrifizierung in den Stadtteilen wird forciert und die Vertreibung von
 finanziell schwachen Düsseldorfer_innen zur Inwertsetzung der Stadt ist
 politisch gewollt. Auch über 700.000 m² Büroleerstand, während weitere 
zur Abschreibung vorgesehene gläserne Büropaläste genehmigt werden, 
sprechen eine deutliche Sprache.
Wir fordern: Bezahlbaren Wohnraum und lebenswerte Viertel statt 
Büroleerstand und Gentrifizierung!
Die Stadt putzt sich raus – doch was steckt hinter der Fassade?
Dahinter steht ein System: Unsere Stadt wird als eine Marke betrachtet, 
die man bewerben muss, als ein Unternehmen, das Gewinn abwerfen muss. Im
 Kampf um die stärksten Investor_innen und die finanzkräftigsten 
Bewohner_innen verlieren diejenigen, die sich all dies nicht leisten 
können oder wollen. Denn im Kapitalismus wird auch Stadt zur Ware. Und 
alle, die sich ihr Recht auf Stadt trotzdem nehmen und dabei das 
innerstädtische Konsumparadies stören, werden immer stärker und 
systematisch vertrieben, kontrolliert und schikaniert. Öffentliche Orte 
an denen man sich, ohne Geld ausgeben zu müssen, aufhalten kann, werden 
immer weiter dezimiert, reglementiert und privatisiert.
Und immer mehr schaffen es überhaupt nicht mehr bis in die Innenstadt: 
Sie verlieren durch die immensen Kosten für Miete und öffentliche 
Verkehrsmittel oder durch den Absturz in Hartz 4 den Anschluss an das 
kulturelle und soziale Leben der Stadt. Während für ESC, Wehrhahnlinie, 
Kö-Bogen u.a. Unsummen verbraten werden, steht z.B. die Finanzierung 
eines Sozialtickets immer noch in den Sternen. Dagegen wehren wir uns: 
Unserer Stadt ist weder Marke noch Unternehmen – wir wollen soziale 
Städte für alle statt Prestigeprojekte und Trendevents! Damit sind wir 
nicht alleine: Bundesweit und überall kämpfen Menschen für ein besseres 
Leben.
30, 20, 10 – Widerstand ist machbar Frau Nachbar
Doch unsere Stadt hat auch ein anderes Gesicht. Es gibt es eine 
lebendige und langjährige Subkultur, die wir am 20.8 auf die Straße 
tragen. Seit 30 Jahren zeigt die ehemals besetzte Kiefernstraße, dass 
Häuser da sind um darin zu leben und nicht um Profit abzuwerfen. Das 
Kollektiv der Stattzeitung Terz begleitet seit 20 Jahren jegliche 
Entwicklung kritisch und dokumentiert Protest und Widerstand. Ebenfalls 
seit 20 Jahren steht der “Bauwagenplatz ¡Jetzt!“ für die Aneignung von 
Raum für ein gemeinschaftliches Leben. Und seit genau 10 Jahren sind das
 Linke Zentrum und die Brause unabhängige und unkomerzieller Räume für 
Diskussionen, Veranstaltungen, Kunst und Kultur. Viele weitere Kunst und
 Kulturvereine, Initiativen und Gruppen trotzen Ordnungsamt und 
Stadtpolitik und machen das Leben in dieser Stadt erst lebenswert.
In letzter Zeit tut sich einiges: Düsseldorfer Kunst und 
Kulturschaffende tun sich zusammen, temporäre Freiräume entstehen in 
Unterführungen, Städtekonkurrenz und Eventisierung der Stadt werden 
kreativ aufs Korn genommen, Vertreibung und Privatisierung bleiben nicht
 unkommentiert, und MusikerInnen proben vorm Rathaus statt in 
verschimmelten und überteuerten Proberäumen. Verteidigen wir unsere 
Freiräume, erobern Neue und tanzen an gegen die gesellschaftlichen 
Verhältnisse, die uns in solche Nischen zwängen!
Wir starten den Tanz ums Ganze – bis die Stadt allen gehört!
Komm am 20.8. zur Tanzdemo und bring Freund_innen und 
Nachbar_innen mit!
Hauen wir den Akteuren und Profiteuren der neoliberalen Stadtentwicklung
 den Bass um die Ohren – auf das ihr Tinitus sie daran erinnert: Es ist 
unsere Stadt!
18:30 Hermannplatz | Düsseldorf 
Wegbeschreibung zum 
Hermannplatz
Im Anschluss an die Demo gibts die 10 Jahre 
Linkes Zentrum - Party // Punk|Indie|Elektro|Dubstep

