Der Countdown läuft: Räumung am Montag?

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Pressemitteilung von Kommando Rhino vom 29.07.2011

Nächste Woche Montag, dem 1. August, steht dem Wagenkollektiv Kommando Rhino die polizeiliche Räumung bevor. Das Abschleppunternehmen Kurier wurde mit der Beschlagnahmung der Wagen beauftragt. Wie einer Äußerung eines Mitarbeiters des Abschleppunternehmens zu entnehmen war, war ursprünglich 0.01 Uhr, als Räumungstermin angedacht, der jedoch noch bis in die frühen Morgenstunden verschoben wurde.

 

Die Stadtverwaltung hält bis zum Ende an ihrer ignoranten Linie der Verdrängungspolitik fest und blockiert jegliche friedliche Lösung. Trotz aller Bemühungen um ebendiese stehen die Zeichen auf Räumung. Gerade in den letzten zwei Monaten wurde eine Vielzahl von Alternativvorschlägen, die von einem Kauf des M1-Geländes bis hin zur Pacht eines real existierenden Alternativgeländes reichen, ausgearbeitet. Die Stadtverwaltung blockiert jedoch all diese Bemühungen. Auch der Versuch ein Privatgelände zu pachten scheiterte an dem Flächennutzungsplan.

 

Das Kollektiv stellt sich daher auf eine gewaltsame polizeiliche Räumung und die Beschlagnahmung ihrer Wagen ein. Dies bedeutet zum einen den Verlust ihres Wohnraums, Obdachlosigkeit und Vereinsamung und stellt zum anderen einen gezielten Angriff auf das Kollektiv dar. Aus Erfahrungen von der Räumung der Schattenparker und der Beschlagnahmung der Straßenpunks haben wir berechtigte Angst um unsere Wagen, da schon damals mutwillige Beschädigungen kein Einzelfall waren. Doch die Repression endet nicht hier. Auch die Kosten für die Räumung und Beschlagnahmung werden auf das Kollektiv abgewälzt. Diese liegen erfahrungsgemäß im Zehntausender Bereich und sind für das Kollektiv nicht tragbar­.

 

Wir werten das Verhalten der Stadt als Teil ihrer der Verdrängungslogik folgenden Wohnraumpolitik und als politischen Angriff auf ein Kollektiv, das sich gegen Verwertungszwang und „Mainstream“ stellt. In dieser politischen Auseinandersetzung finden sich die Grüne Stadtverwaltung und Kommando Rhino in gegensätzlichen Positionen, die sich nicht vereinbaren lassen. Deutlich wird dies in dem Offenen Brief der Grünen, der als Reaktion auf eine Pressekonferenz der UL veröffentlicht wurde. Die Äußerung „Wer versucht Lebensverhältnisse gegen den Mainstream zu gestalten, muss immer damit rechnen vom Mainstream überrollt zu werden.“ ist eine direkte Drohung, die ab Montag in die Tat umgesetzt werden soll.

 

Wir fordern die Stadtverwaltung auf, sich auf eine friedliche Lösung des Konfliktes einzulassen und somit die polizeiliche Räumung zu verhindern.

 

Für die freie Wahl der Wohnform!

Für die Selbstbestimmung aller Lebensbereiche!

Kommando Rhino ist und bleibt in Freiburg