Stadtbau: Land soll Sozialwohnungen stärker fördern

Erstveröffentlicht: 
27.07.2011

Stadtbau-Geschäftsführer Ralf Klausmann: Land soll mehr Fördergeld zur Verfügung stellen / Positive Bilanz des Stadtbau-Verbunds.

 

Wohnen, Parken, Baden – das ist das Kerngeschäft des Freiburger Stadtbau- Verbunds. Geschäftsführer Ralf Klausmann zog gestern eine positive Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres. Vor allem die Wohnungsbaugesellschaft Stadtbau selbst, die der Stadt Freiburg gehört, dreht ein großes Rad: Im vergangenen Jahr investierte sie mehr als 46 Millionen Euro in Sanierungen sowie in neue Miet- und Eigentumswohnungen.

 

Die Freiburger Stadtbau beackert das größte Geschäftsfeld des Dreierverbunds: Sie kümmert sich um knapp 10 000 Wohnungen, verwaltet, saniert und baut sie. Und sie steht, weil in Freiburg der Wohnraum knapp und die Mieten teuer sind, im Fokus der Öffentlichkeit. Ralf Klausmann, Geschäftsführer der Stadtbau wie auch des Verbunds, betonte denn auch den sozialen Auftrag des Unternehmens.

 


Die Durchschnittsmiete der Stadtbauwohnungen lag vergangenes Jahr bei 5,49 Euro pro Quadratmeter, 2,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zum Vergleich: Der Mietspiegel liegt bei 7,29 Euro, die Mieten der Genossenschaft Bauverein Breisgau bei 5,55 Euro. Statistisch gesehen liegen 91 Prozent der 7988 Stadtbau-Wohnungen im Rahmen dessen, was Hartz-IV-Bezieher für Miete zahlen können.


Klausmann wies darauf hin, dass die Stadtbau vom Jahr 2000 bis 2013 rund 1100 geförderte Mietwohnungen erstellt haben werde; trotzdem nehme der Bestand an preisgebundenen Wohnungen massiv ab. Er forderte die Landesregierung auf, mehr Fördergeld für Sozialwohnungen zur Verfügung zu stellen und die Landesbauordnung zu ändern: Tiefgaragen in Sozialwohnbauten erstellen zu müssen verteuere die Projekte unnötig. Weil sozialer Wohnungsbau nicht genug gefördert werde, sei es auch nicht möglich, im teuren Freiburger Osten zu bauen: "Die Grundstückspreise sind zu hoch, laut Baurecht kann man nicht höher oder breiter bauen und das Landes-Mietwohnungsprogramm ist keine Hilfe, weil sich die Subventionierung nicht rechnet." Zur Zeit sieht Klausmann höchstens in Zähringen Chancen: "Da könnte die Stadt sozialen Wohnungsbau generieren."

Zum Verbund gehören außerdem die Kommunalbauten GmbH, die sich um Parkgaragen und das Keidel-Bad kümmert, sowie die Regio Bäder GmbH, die neun Hallen- und Freibäder managt. Bis 2015 wird die Kommunalbauten knapp 15 Millionen Euro in die Sanierung dreier Parkgaragen (Schlossberg-, Rotteck- und Schwabentorgarage) investiert haben; vergangenes Jahr waren es für alle Parkhäuser 338 000 Euro. In die Sanierung des Keidel-Bads, das im September eingeweiht werden soll, steckt die Kommunalbauten GmbH 10,3 Millionen Euro.

Die Regio Bäder GmbH konnte 2010 das runderneuerte Hallenbad West wiedereröffnen (10 Millionen Euro). Und noch eine Bilanz zog Klausmann aus den Geschäftsverläufen: In Zukunft soll das Strandbad immer am 1. April aufmachen – falls das Wetter mitspielt.