Kundgebung: Teilnehmerzahl bleibt unbekannt

Erstveröffentlicht: 
18.07.2011

Eppingen - Die Polizei stockt vorsorglich die Einsatzkräfte auf.

Im Grunde weiß aber niemand, wie groß die Veranstaltung wird, die Eppingen an diesem Dienstagabend erwartet. Das Bündnis „Heilbronn stellt sich quer“ plant beim Bahnhof der Kraichgaustadt eine Kundgebung gegen Rechts, um an einen Mord zu erinnern, der sich vor 15 Jahren an derselben Stelle ereignet hat. Wie viele Teilnehmer kommen, können weder Veranstalter noch Ordnungskräfte genau einschätzen.

Das Bündnis  will an den Elektriker Werner Weickum erinnern, der 1996 am Eppinger Bahnhof von einer Clique aus der Skinheadszene brutal ermordet worden war.

Die Kundgebung ist die erste öffentliche Aktion, seit sich das Bündnis gegründet hat, um am 1. Mai gegen den Neonaziaufmarsch in Heilbronn zu protestieren. Die Veranstaltung an der Ostseite des Bahnhofs beginnt um 19 Uhr und ist bis 21 Uhr angemeldet.

"Es werden ein paar Beamte mehr eingesetzt als in der üblichen Schicht“, kündigt ein Polizeisprecher auf Nachfrage von stimme.de an. Bis heute gibt es dem Bündnis zufolge in Eppingen und Umgebung „gewaltbereite Nazis“. Laut Polizei und Stadtverwaltung gibt es keine organisierte rechte Szene in der Stadt.

Brutale Tat

Der Termin markiert den 15. Todestag des Elektrikers Werner Weickum. Eine Clique aus der Skinhead-Szene hatte den 44-Jährigen in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli 1996 am Eppinger Bahnhof brutal misshandelt und ermordet. Das Landgericht Heilbronn verurteilte daraufhin die beiden Haupttäter zu lebenslangen Freiheitsstrafen.

Dem Bündnis zufolge gibt es bis heute Neonazi-Strukturen in der Stadt. „Wir erkennen keine aktive rechtsradikale Szene in Eppingen“, heißt es hingegen aus dem Rathaus.

 

18. Juli 2011