Eppingen - Die Polizei stockt vorsorglich die Einsatzkräfte auf.
Im Grunde weiß aber niemand, wie groß die 
Veranstaltung wird, die Eppingen an diesem Dienstagabend erwartet. Das 
Bündnis „Heilbronn stellt sich quer“ plant beim Bahnhof der 
Kraichgaustadt eine Kundgebung gegen Rechts, um an einen Mord zu 
erinnern, der sich vor 15 Jahren an derselben Stelle ereignet hat. Wie 
viele Teilnehmer kommen, können weder Veranstalter noch Ordnungskräfte 
genau einschätzen.
Das Bündnis  will an den Elektriker Werner Weickum erinnern, der 1996 am
 Eppinger Bahnhof von einer Clique aus der Skinheadszene brutal ermordet
 worden war.
Die Kundgebung ist die erste öffentliche Aktion, seit sich das Bündnis 
gegründet hat, um am 1. Mai gegen den Neonaziaufmarsch in Heilbronn zu 
protestieren. Die Veranstaltung an der Ostseite des Bahnhofs beginnt um 
19 Uhr und ist bis 21 Uhr angemeldet.
"Es werden ein paar Beamte mehr eingesetzt als in der üblichen Schicht“,
 kündigt ein Polizeisprecher auf Nachfrage von stimme.de an. Bis heute 
gibt es dem Bündnis zufolge in Eppingen und Umgebung „gewaltbereite 
Nazis“. Laut Polizei und Stadtverwaltung gibt es keine organisierte 
rechte Szene in der Stadt.
Brutale Tat
Der Termin markiert den 15. Todestag des Elektrikers Werner Weickum. 
Eine Clique aus der Skinhead-Szene hatte den 44-Jährigen in der Nacht 
vom 19. auf den 20. Juli 1996 am Eppinger Bahnhof brutal misshandelt und
 ermordet. Das Landgericht Heilbronn verurteilte daraufhin die beiden 
Haupttäter zu lebenslangen Freiheitsstrafen.
Dem Bündnis zufolge gibt es bis heute Neonazi-Strukturen in der Stadt. 
„Wir erkennen keine aktive rechtsradikale Szene in Eppingen“, heißt es 
hingegen aus dem Rathaus.
  
