Am 28.06.1969 entlud sich die über Jahre hinweg angestaute Wut vieler Homosexueller und Transgender über die tägliche Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Identität auf den Straßen New Yorks. Nach einer Razzia im bekannten Szenetreffpunkt „Stonewall Inn“ wiedersetzten sich die Betroffenen militant der Polizei, die Unruhen sollten 5 Tage lang anhalten. In der Geschichte der Lesben und Schwulen Bewegung war dieses Ereignis ein Wendepunkt, an den sie jedes Jahr mit dem Christopher Street Day erinnert.
An der gesellschaftlichen und rechtlichen Situation hat sich seitdem viel geändert, mindestens genauso viel jedoch ist gleich geblieben. Auch wenn wir Forderungen an den Staat kritisch gegenüberstehen, sei auf den durchaus fortschrittlichen Forderungskatalog des CSD am See verwiesen.
Es muss jedoch klar sein, dass Forderungen an den Staat nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. In einer heteronormativen Gesellschaft wird ein bipolares Geschlechtersystem nicht nur von staatlichen Akteuren, sondern gesamtgesellschaftlich reproduziert. Gleiche Rechte bedeuten deshalb noch lange keine Befreiung. Echte Emanzipation wäre keine rein rechtliche Gleichstellung, sondern ein Zustand, in dem die einzelnen Individuen ohne Angst verschieden seien können. Solch ein Zustand wird es nur hinter Staat, Nation, Kapitalismus und heteronormativer Matrix geben. Lasst uns also an deren Überwindung arbeiten.
Für den Communismus !
16.07 | 9.30 Uhr | Bärenplatz | Kreuzlingen