Die Anti-Atom-Mahnwache auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg hat ihre Zelte abgebrochen. Die Bewohner folgten der Aufforderung der Polizei, den Rasen vor dem Kollegiengebäude II der Uni zu räumen.
Die kleine Zeltstadt im Stadtzentrum begann mit einem Zirkuszelt, das
nach einer Anti-Atomkraft-Demonstration am 21. März aufgestellt wurde.
Im Zelt gab’s Aktionen wie einen politischen Kinoabend mit einem Film
über den Wyhler Widerstand, vor dem Zelt Infos und Diskussion im Plenum.
Irgendwann verschwand das Zirkuszelt, mittlerweile standen vier kleine
und ein größeres Campingzelt. Und am Montagmorgen war der Platz vor dem
KG II geräumt.
Der Anlass seien weder der Semesterstart am Montag noch Beschwerden
gewesen, sagte Edith Lamersdorf, Sprecherin der Stadt, der das
Grundstück gehört. "Gegen die Mahnwache hat keiner etwas."
Dementsprechend kann der Infotisch an der Bertoldstraße auch bleiben.
"Aber Campieren in der Stadt geht nach der Polizeiordnung grundsätzlich
nicht", erklärte Lamersdorf.
"Es war klar, dass die Aktion mit den Zelten nicht ewig dauern kann", sagte einer der Aktivisten, die am Montagvormittag zwischen ihrer in blaue Säcke verpackten Habe saßen. Er selbst beteilige sich seit einem Monat an dem Protest gegen Atomkraft und das AKW Fessenheim. Mindestens acht Aktivisten hätten in den Zelten übernachtet, manche müssten sich nun einen neuen Schlafplatz suchen.
Als "absolut uncoole Aktion" kritisierten einige, dass sie ohne Vorwarnung morgens gegen 8 Uhr sofort abbauen mussten. Ein Müllwagen sei schon bereit gestanden. Die Mahnwache selbst mit dem Infotisch wollen sie fortführen: "Jetzt nach Fukushima – da wollen wir die Leute aufmerksam darauf machen, dass wir auf einem Pulverfass sitzen."