Kundgebung gegen den Libyen-Krieg beim AFRICOM nach Ostermarsch. Treffpunkt 15.00 Uhr bei dem Pavillon auf dem Schlossplatz
Nein zur Lüge des humanitären 
Bombardements! Nein zum Krieg gegen Libyen!
Seit Mitte März wird Libyen 
bombardiert. Unter dem Vorwand des Schutzes von Zivilisten werden nahezu täglich 
Raketen auf Ziele in allen Teilen des Landes abgefeuert. Immer mehr Berichte von 
zivilen Opfern, sowie zumindest als Kollateralschäden zerstörten Wohnhäusern und 
Straßen, dringen durch die weit verbreitete mediale Legitimierung und 
Verharmlosung des Kriegseinsatzes. 
Krieg zum Schutz der 
Zivilbevölkerung?
In vielen arabischen Ländern fanden in den letzten 
Monaten starke Massenproteste gegen die teilweise seit Jahrzehnten herrschenden 
Regimes statt. In Tunesien und Ägypten wurden die vom Westen bis zuletzt 
unterstützen Machthaber Ben Ali und Mubarak gestürzt, in mehreren anderen 
Ländern scheinen ähnliche Entwicklungen möglich. Die Regierungen der USA und 
einiger Staaten Europas, waren von der Entwicklung zunächst überrascht, aber 
keineswegs neutral. Aus Regierungskreisen in Frankreich, dem Land das neben den 
USA am vehementesten auf den Krieg gegen Libyen drängte, wurde im Falle 
Tunesiens noch bis kurz vor der Flucht des Diktators offen überlegt direkt 
einzuschreiten – allerdings nicht etwa auf Seiten der protestierenden 
Bevölkerung, sondern in Form von polizeilicher Unterstützung für das Regime! In 
anderen Ländern, z.B.  in den momentan ebenfalls von 
Massenprotesten geprägten Jemen und Bahrain sind europäische Staaten und die USA 
ebenfalls involviert: sie unterstützen die Regimes, die dort gegen die 
protestierende Bevölkerung vorgehen politisch, sowie direkt und indirekt mit 
Waffenlieferungen. Saudi Arabien, dessen Militär in Bahrain zur Unterstützung 
der dortigen Monarchie einmarschiert ist und Massaker an der Bevölkerung 
anrichtet, ist beispielsweise ein enger Verbündeter der europäischen Staaten und 
der USA und bis an die Zähne mit Waffen aus diesen Ländern ausgestattet – 
ironischerweise ist das brutale Regime dort auch im angeblich humanitären Krieg 
gegen Libyen eine treibende Kraft. Die gleichen Staaten der NATO, die jetzt 
vorgeben Libyen aus humanitären Gründen durch militärische Angriffe vom Diktator 
Gaddafi befreien zu wollen und eine relativ kleine Zahl an Aufständischen 
unterstützen, haben de facto in den letzten Jahrzehnten noch jede 
Menschenrechtsverletzung in der Region gedeckt. Sie haben die mit dem Westen 
verbündeten Regimes (auch Gaddafi) mit milliardenschweren Waffenlieferungen 
aufgerüstet und die brutalen Militär- und Polizeieinheiten ausgebildet. 
Ein plötzlicher Gesinnungswandel hat bei den Verantwortlichen für die genannte Politik und den jetzigen Krieg natürlich nicht stattgefunden. In Libyen soll vielmehr ein ein weiteres mal den imperialistischen Ansprüchen des Westens Nachdruck verliehen werden. Gaddafi war im Gegensatz zu den anderen Machthabern kein allzu verlässlicher Partner für die Regierungen und Unternehmen der USA und Europas. Zwar zeigte er sich – entgegen seiner früheren antiimperialistischen Rhetorik – in den letzten Jahren zunehmend kooperativ mit dem Westen, machte jedoch auch deutlich dass er nach eigenem Belieben auch auf Optionen einer engeren Zusammenarbeit mit Staaten wie China, Russland und Venezuela zurückgreift. Das Erstarken einer Oppositionsbewegung gegen Gaddafi, die sich teilweise direkt den westlichen Staaten andient, wurde daher zum Anlass genommen um zu versuchen, ein Ende der Ära Gaddafis durch eine militärische Intervention zu beschleunigen und gute Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit den zukünftigen Machthabern zu schaffen.
Es kommt zudem immer mehr ans Licht, 
dass der Bürgerkrieg in Libyen keineswegs allein durch die Konflikte innerhalb 
des Landes begonnen hat – Libyen ist nebenbei bemerkt das Land in der Region mit 
den höchsten sozialen Standards und Lebensumständen, von denen Menschen etwa in 
Saudi Arabien nur träumen können. Den Luftangriffen zur Unterstützung der 
Rebellen gingen stattdessen über mindestens mehrere Wochen verdeckte Operationen 
von amerikanischen und britischen Spezialeinheiten mit den Aufständischen 
voraus. Die Regierungen, die jetzt vorgeben die Zivilbevölkerung mit Bomben und 
Raketen schützen zu wollen, haben also im Falle Libyens maßgeblich überhaupt 
erst zu einer Eskalation beigetragen. 
Die Rolle Deutschlands
Beschämenderweise ausgerechnet von „links“, nämlich von Teilen der Grünen und der SPD wird die Bundesregierung beschuldigt, den Krieg nicht intensiv genug zu unterstützen. Auch abgesehen davon, dass der Krieg imperialistischen Interessen und keineswegs humanitären Zielen gilt, gibt es für diesen „Vorwurf“ allerdings nicht den geringsten Anlass.
Die BRD ist momentan als NATO-Staat 
selbstverständlich am Krieg beteiligt: Mit der Aufstockung der Besatzungstruppen 
in Afghanistan und der Übernahme von zentralen Aufgaben dort, wie die 
AWAGS-Aufklärungsflüge, werden für die NATO- Staaten, die in Libyen Krieg 
führen, Kapazitäten frei. Zudem wird der Kriegseinsatz direkt von Deutschland 
aus, von der Kommandostelle für Afrika, dem AFRICOM der US-Streitkräfte in 
Stuttgart-Möhringen koordiniert und organisiert. Mehr Unterstützung des Kriegs 
von Seiten Deutschlands ist bei der vielfachen militärischen Überlegenheit der 
NATO dem kleinen Staat Libyen gegenüber momentan auch überhaupt nicht nötig. 
Sollte sie nötig werden, haben die allermeisten Parteivertreter und Medien 
bereits ganze Arbeit geleistet um ein direktes Einschreiten der Bundeswehr, wie 
in allen Kriegen üblich mit Panzern, Kampfflugzeugen, Bomben, Zerstörung und 
Toten zu rechtfertigen. 
Für eine starke 
Anti-Kriegsbewegung!
Es ist bei der Übermacht der Kriegspropaganda in den 
Mainstream-Medien sicher nicht einfach einen kühlen Kopf zu bewahren und gegen 
diesen Krieg zu protestieren. Gerade in Fällen in denen die tatsächlichen Gründe 
für die Kriegseinsätze so intensiv vertuscht werden sind aber alle gefragt, die 
dieses Vorgehen kritische hinterfragen. Gehen wir gemeinsam auf die Straße! 
Organisieren wir jetzt und langfristig die Proteste gegen Aufrüstung und 
Militarisierung, gegen die Durchsetzung wirtschaftlicher und politischer 
Interessen „unserer“ Regierungen und Konzerne! 
Wir fordern:
Schluss 
mit der Kriegspropaganda in den Medien!
Schluss mit dem Kriegseinsatz in 
Libyen!
Sofortige Schließung der Infrastruktur der US-Streitkräfte wie das 
EUCOM und das AFRICOM in Stuttgart!
Kundgebung und Veranstaltung 
Dienstag, 19. April l 18.00 Uhr l Schlossplatz l Kundgebung: Nein zur Lüge des humanitären Bombardements! Nein zum Krieg gegen Libyen!
Anschließend um 19.30 Uhr l DGB-Haus, 
Raum 245 l Veranstaltung mit Jürgen Wagner (Informationsstelle Militarisierung 
e.V.)
Demonstration:
Samstag, 23. April l 16.00 Uhr l 
Kundgebung beim Africom (gemeinsame Hinfahrt nach dem Ostermarsch, Treffpunkt 
15.00 Uhr bei dem Pavillon auf dem Schlossplatz) 
