Heilbronn - Große Verwunderung und Unsicherheit in Heilbronn: Ein Polizeihubschrauber ist am Mittwochmorgen etwa 25 Minuten über der Innenstadt gekreist, ohne klare Richtung, mit Schwenks Richtung Westen, Norden, Süden und Osten. Dann zog er Richtung Weinsberger Sattel wieder ab.
Vorbereitungen
„Es ist nichts passiert. Es war ein Aufklärungsflug hinsichtlich der 
Örtlichkeiten in der Innenstadt  vor der 1.-Mai-Demo“, erklärte 
Polizeisprecher Harald Schumacher auf Stimme-Nachfrage. Die 
Besatzung der Hubschrauberstaffel wolle sich vertraut mit den 
Gegebenheiten machen, um bei einem möglichen Einsatz schnell reagieren 
zu können.
Neonazis aus Süddeutschland haben an dem Feiertag in Heilbronn eine 
Großdemo unter dem Titel „Fremdarbeiterinvasion stoppen“ angemeldet.
 Die Stadt Heilbronn hat sie verboten, die Veranstalter wollen den 
Aufmarsch vor Gericht erzwingen. Tausende Gegendemonstranten haben sich 
bereits angekündigt, um gegen den Aufmarsch der Rechtsextremen zu 
protestieren.
Großaufgebot
Die Polizei wiederum plant, an dem Tag mit mehr als 1200 Beamten präsent
 zu sein. Ziel ist, die gegnerischen Gruppen voneinander zu trennen. 
Mit besonderer Strategie geht die Polizei vier Wochen vor den 
Großdemonstrationen in die Offensive und ruft auf Postern eindringlich 
zu friedlichem Verhalten auf. „Gewaltfreier Protest ist gelebte 
Demokratie“ steht auf 20.000 Flugblättern und 500 Plakaten, die nun in 
Schulen, Banken, Geschäften und Behörden verteilt werden.
„Es ist das erste Mal, dass die Polizei in Heilbronn so etwas macht“, 
stellt Sprecher Harald Schumacher fest. Man wolle bereits im Vorfeld 
deeskalierend wirken. Polizeichef Roland Eisele weist auf die 
Neutralitätspflicht der Polizei gegenüber allen Gruppen hin. 
Gewalttätigkeiten würden jedoch „konsequent unterbunden und Straftaten 
zur Anzeige gebracht“. Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gelte nur
 für friedlichen Protest, betont er.
Wie berichtet hat das von antifaschistischen Gruppen organisierte 
Bündnis „Heilbronn stellt sich quer“ zur aktiven Blockade der Neonazis 
aufgerufen. Erfahrungen in anderen Städten haben laut Polizeisprecher 
Harald Schumacher gezeigt, dass derartige Konstellationen natürlich 
Konfliktpotenzial bergen, „wenn sich jemand in den Weg stellt“. Die 
Polizei wolle auf keinen Fall, dass es Auseinandersetzungen gibt oder 
Scheiben zu Bruch gehen.
Dem vom Deutschen Gewerkschaftsbund initiierten Bündnis gegen Rechtsextremismus sind 73 Organisationen beigetreten.
6.04.2011
