Heilbronn - Drei Monate nach einer Demonstration von etwa 500 Kurden und
 linken Aktivisten mit schweren Ausschreitungen in Heilbronn
 hat die Polizei zahlreiche Gewalttäter identifiziert. Es wurde gegen 49
 Personen ein Strafverfahren eingeleitet, teilte der Leiter der 
Polizeidirektion, Roland Eisele am Freitag mit. Ihnen wird unter anderem
 Körperverletzung, Beleidigung oder ein Verstoß gegen das 
Vermummungsgebot vorgeworfen.
		
		Eine eigens gegründete Ermittlungsgruppe hatte umfangreiches 
Videomaterial ausgewertet. Bei der Kundgebung seien 13 Beamte zum Teil 
schwer verletzt worden.
Die Polizisten waren bei der Veranstaltung am 20. November 2010 von 
einem Teil der Demonstranten mit Feuerwerkskörpern und Fahnenstangen, 
angegriffen worden. Insgesamt waren rund 600 Beamte im Einsatz.
		
		1.-Mai-Demo
		
		Mit Blick auf die 1.-Mai-Demo, die von Neonazigruppen aus 
Süddeutschland in Heilbronn unter dem Titel „Fremdarbeiterinvasion 
stoppen“ geplant ist, wird die Polizei erneut mit massivem Aufgebot in 
der Stadt vertreten sein. Polizeichef Roland Eisele kündigt mehr als 
doppelt so viele Einsatzkräfte wie bei der Kurden-Demo im November an – 
also mehr als 1200 Beamte. Es wird der größte Polizeieinsatz der 
vergangenen Jahrzehnte in Heilbronn sein, bestätigte er. Wenn 
Anhaltspunkte für Gewalttaten erkennbar seien, werde die Polizei wieder 
konsequent einschreiten.
		
		Tausende Gegendemonstranten verschiedener Heilbronner Gruppen haben 
sich bereits angekündigt. Die Polizei rechnet auch mit gewaltbereiten 
Autonomen aus dem linksextremen Spektrum.
Nach Angaben des Polizeichefs ist es das Ziel, die Rechtsextremen und die Gegendemonstranten „möglichst weit voneinander zu trennen“. In der Innenstadt wird der Verkehr an dem 1. Mai stark eingeschränkt sein. Eisele rät Bürgern, an dem Tag nicht gerade in der Stadt zu flanieren oder besser von vorneherein zu einer 1.-Mai-Wanderung im Grünen aufzubrechen. Der überwiegende Teil der Demonstranten werde friedlich sein, ist Eisele dennoch überzeugt. cf/red
Link zum Artikel und zu einem Interview mit dem Polizeisprecher zur Kurdistan- Demo und zum bevorstehenden Naziaufmarsch am Ersten Mai: http://www.stimme.de/heilbronn/hn/art31502,2069509
