Eine Autonome Gruppe hat dem Friedrichshainer Bezirksbürgermeister bedroht. Zuvor hatte sie sich zu einem Anschlag mit Molotowcocktails auf das Rathausgebäude bekannt. Anlass ist die Räumung eines besetzten Hauses.
Drei Wochen vor der beabsichtigten Räumung des besetzten Hauses an der 
  Liebigstraße 14 in Friedrichshain haben Linksextreme dem 
  Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) einen Anschlag angedroht. Der 
  Verwaltungschef des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg reagierte mit 
  Unverständnis auf die Ankündigung, die im Zusammenhang mit einem 
  Brandanschlag auf ein Verwaltungsgebäude in Internet verbreitet wurde. Der 
  Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen wegen versuchter 
  Brandstiftung übernommen.   
Unbekannte hatten in der Nacht zu Dienstag eine Glasflasche mit einer 
  brennbaren Flüssigkeit gegen den Seiteneingang des Bezirksamtes an der 
  Frankfurter Allee geschleudert. Die Polizei untersuchte daraufhin den Tatort 
  und stellte Rückstände von Ruß an der Hausfassade fest. Durch den Brand 
  entstand Sachschaden, verletzt wurde niemand. Eine Autonome Gruppe bekennt 
  sich im Internet zu der Tat und bezieht sich auf den Räumungsbescheid für 
  das besetzte Haus an der Liebigstraße für den 2. Februar. Darin heißt es 
  unter anderem: „Sollte es zur Räumung der Liebig14 kommen, darfst du, 
  Schulz, dich schon mal nach einer neuen Büroeinrichtung umsehen, und schau 
  öfter mal unter dein Auto, aber das kennst du ja bereits!“ Einem der 
  Hausbesitzer wird darin körperliche Gewalt angedroht, zudem ist in dem 
  Bekennerschreiben von Sachschäden in Höhe von einer Million Euro für den 
  Fall der Räumung die Rede. 
   
Angesichts seiner Bemühungen, zwischen Hausbesitzer und Besetzern zu 
  vermitteln, nannte Franz Schulz die Drohung am Mittwoch einen „sehr bizarren 
  Vorgang“. Immerhin habe er Gespräche an einem Runden Tisch initiiert und 
  sich für einen Ersatzstandort des Hausprojekts eingesetzt. Ein mit dem 
  Liegenschaftsfonds ausgewählter Alternativstandort für die Betroffenen 
  konnte jedoch nicht realisiert werden, sagte der Bürgermeister Morgenpost 
  Online. Ein Umzug sei an dem schlechten baulichen Zustand des Objekts 
  gescheitert. Der Hauseigentümer habe sich zudem nicht an den Verhandlungen 
  beteiligt. 
   
In der Nacht zu Mittwoch wurde an der Rigaer Straße ein Haus des gleichen 
  Immobilieneigentümers mit Farbbeuteln beworfen. Der Hausmeister hatte laut 
  Polizei gegen 22.15 Uhr etwa zehn Personen auf dem Dach des 
  gegenüberliegenden Hauses bemerkt, die mit schwarzer Farbe gefüllte Beutel 
  warfen. Die Polizei stellte an Scheiben und Fassade 15 Farbflecke fest. Da 
  ein politisches Tatmotiv für die Sachbeschädigung in Betracht gezogen wird, 
  ermittelt auch in diesem Fall der Staatsschutz.
