Das “Großdeutsche Reich” und die Juden: Nationalsozialistische Verfolgung in den “angegliederten” Gebieten - Buchvorstellung von und mit Jörg Osterloh
Das Buch beleuchtet erstmals systematisch die antijüdische Politik in den vom NS-Staat zwischen 1935 und 1940 “angegliederten” Gebieten. Dazu zählten unter anderen die Saar, Österreich und das Memelgebiet wie auch Danzig-Westpreußen oder Luxemburg. Die Autoren untersuchen die Verfolgung in diesen Gebieten und ihre Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung: Welche Institutionen waren zu welchem Zeitpunkt für welche Maßnahmen verantwortlich? Wie verhielt sich die einheimische deutsche und nichtdeutsche Bevölkerung? Wie beeinflusste nicht zuletzt die Verfolgungspolitik die Bildung der von den Nationalsozialisten propagierten “Volksgemeinschaft”? Anstelle gleicher, von Berlin angeordneter Maßnahmen zeigen die Beiträge eigenständige Entwicklungen in den “angegliederten” Gebieten, die oftmals auf die antijüdische Politik im Reich zurückwirkten.
Dr. Jörg Osterloh (geb. 1967) ist
wissenschaftlicher Mitarbeiter des Arbeitsbereichs
Zeitgeschichtsforschung am Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt am Main. Er
hat in Hannover Geschichte und Politikwissenschaften studiert. Seine
Promotion schrieb er in Dresden zum Thema “Nationalsozialistische
Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938-1945″. Weitere
Veröffentlichungen von ihm umfassen u.a. “Ein ganz normales Lager. Das
Kriegsgefangenen-Mannschaftslager 304″, “Zeithain bei Riesa/Sa.
1941-1945″ und “Flick. Der Konzern, die Familie, die Macht.”
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Saar und CriThink!e.V.
Montag, 17. Januar 2011, 20.00 Uhr
N.N. Nauwieser 19, Nauwieserstraße 19, Saarbrücken