Kristina
 Schröders Anti-Extremismus-Kurs ist eine Katastrophe. Die 
Jugendministerin ist mit der Zielsetzung ins Amt gegangen, man müsse 
damit aufhören, nur den Extremismus von rechts zu bekämpfen, sondern 
endlich auch den von links - und zwar gleichermaßen. 
  Was sie nun betreibt, geht über dieses immer 
umstrittene Ziel hinaus. Man muss es deutlich sagen: Die Art und Weise, 
wie sie versucht den Linksextremismus einzudämmen, schwächt den Kampf 
gegen den Rechtsextremismus. Schröder verlangt von allen Initiativen, 
die Geld wollen, ihre Treue zum Grundgesetz zu erklären und dazu auch 
noch ihre Projektpartner zu überprüfen. Richtschnur sind dabei die 
Berichte der Verfassungsschutzämter. Der Verfassungsschutz soll auch bei
 Zweifeln über die Demokratiefestigkeit der Partner zu Rate gezogen 
werden. 
 
 Im Klartext heißt das: Wenn in einem braunen Nest eine Initiative gegen
 rechts mit der Antifa zusammenarbeitet, kann das die Gelder und damit 
die Existenz kosten. Dasselbe gilt für eine Kooperation mit der 
Linkspartei. Nun mag es innerhalb der Linkspartei Wirrköpfe geben. Aber 
der Kampf gegen Neonazis in Ostdeutschland ist nicht ohne die 
Linkspartei zu gewinnen.  
 Es gibt 
mehrere Beispiele von Ostkommunen, in denen neben Linken-Lokalpolitikern
 und Antifa-Jugendlichen kaum jemand da ist, der sich den Rechtsextremen
 in den Weg stellt - und wie etwa der Bürgermeister im 
mecklenburg-vorpommerschen Lalendorf von Neonazis deshalb auch bedroht 
wird. 
 Schröders 
Extremismuskurs ist ideologisch verbohrt und weltfremd. Soll jetzt eine 
landesweit agierende Opferberatung das Okay vom Verfassungsschutz 
einholen lassen, bevor sie mit Linkspartei und Antifa vor Ort eine 
Aktion startet? Sollen Bündnisse gegen rechts jeden Beteiligten auf ihre
 Gesinnung testen? Schröder bringt große Verunsicherung in den Kampf 
gegen rechts - das Letzte, was Deutschland gerade braucht.
