Universität Freiburg
Das Uni-Rektorat kritisiert den Asta scharf
Die Leitung der Universität hat den Asta für sein Verhalten während und nach den Störungen der Vorträge von Ministerpräsident Mappus und dem Politologen Eckhard Jesse Anfang November kritisiert und ein Bekenntnis zur Redefreiheit gefordert. Die Studierendenvertreter müssten Störenfriede verurteilen und ihnen entgegentreten.
Zu einem ungewöhnlichen Schritt hat sich die Universitätsleitung entschieden: In einem offenen Brief,
der an die drei Vorsitzenden des allgemeinen Studierendenausschusses
(Asta) – Vincent Heckmann, David Koch und Thomas Seyfried – adressiert
ist, fordert sie diese dazu auf, klar Position zum Recht auf Rede-,
Meinungs- und Versammlungsfreiheit an der Universität zu beziehen und
Störenfrieden entschieden entgegenzutreten.
Anlass für das verschickte kritische Schreiben sind massive Störungen
von Studierenden und Vertretern der linken Szene während der Vorträge
von CDU-Ministerpräsident Stefan Mappus und dem Politologen Eckhard Jesse Anfang der Monats in der Universität.
Das Rektorat verurteilt diese Störungen aufs Schärfste – ebenso wie im
Vorfeld die Aufforderung studentischer Hochschulgruppen, den Referenten Jesse
auszuladen. Dass diese Gruppen es andernfalls nicht zulassen wollten,
"dass Jesse eine Bühne für seine rechtskonservative Pseudowissenschaft"
erhalte, wertet Prorektor Heiner Schanz als klares Zeichen für eine
Nötigung.
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"Grundsätzlich muss gerade an einer Universität das Recht auf Meinungs-,
Rede- und Versammlungsfreiheit – einschließlich der Freiheit des
Veranstaltungsformats – selbstverständlich sein und bei allen
Mitgliedern der Universität höchsten Schutz genießen", heißt es in dem
Brief, der von Rektor Hans-Jochen Schiewer, den vier Prorektoren und dem
Kanzler der Universität unterzeichnet wurde.
Die gewählten Vertreter der Uni seien dazu verpflichtet, "sich
rückhaltlos für den Schutz dieser Grundidee einzusetzen und konsequent
jedem Versuch der Einschränkung dieser Rechte entgegenzuwirken", gerade
auch bei kontroversen Themen und Rednern. Dieser Verpflichtung seien die
Studierendenvertreter nicht nachgekommen, so der Eindruck des Rektorats
aufgrund von deren Stellungnahmen.
So hatte der U-Asta, die personell identische, politische Stimme der
Studierendenvertretung Asta, in einer Pressemitteilung die Störung der
Mappus-Rede als "pluralistischen Protest gegen die Landesregierung"
gerechtfertigt: Dass die Universitätsleitung diesen Protest als
Einschränkung der Redefreiheit verurteilt habe, sei "einfach nur
zynisch". Eine Stellungnahme des U-Asta-Vorstands zum offenen Brief der
Hochschulleitung war bis zum Redaktionsschluss nicht zu bekommen.
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