Nach der Studie der Bundesregierung zu Rechtsextremismus in Ostdeutschland hat der Generalsekretär der sächsischen CDU, Kretschmer, Zweifel an der Wissenschaftlichkeit der Untersuchung geäußert. Kretschmer sagte im Deutschlandfunk, die Studie vermische bewusst Extremisten und Menschen, die sich um ihre Heimat, Leitkultur und Werte sorgten.
In Sachsen gehe man wie in allen anderen Bundesländern konsequent gegen 
Rechtsextremismus vor, sagte Kretschmer. Er kritisierte, dass auf der 
Grundlage von 40 Interviews in zwei Bundesländern ein Urteil über 16 
Millionen Menschen in Ostdeutschland erhoben werde. Mit Stereotypen 
werde die gesamte Bevölkerung in Misskredit gebracht. Der CDU-Politiker,
 der zugleich stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union im 
Bundestag ist, forderte, intensiv über die von ihm als "Machwerk" 
bezeichnete Studie zu sprechen und sie auseinanderzunehmen.
Die Erhebung
 war von der Ostbeauftragten der Bundesregierung, Gleicke, SPD, in 
Auftrag gegeben worden. Sie attestiert einigen Regionen in 
Ostdeutschland ein großes Problem mit Rechtsextremismus. Wissenschaftler
 hatten dazu die sächsischen Städte Freital und Heidenau sowie den 
Erfurter Stadtteil Herrenberg untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass
 es in gewissen Regionen und politisch-kulturellen Umfeldern wie im 
Dresdner Umland eine historisch gewachsene Neigung zu 
Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremem Denken gebe. Der sächsischen CDU
 warfen die Forscher vor, für die Entwicklung der Zivilgesellschaft im 
Freistaat von Nachteil gewesen zu sein und die zivilgesellschaftliche 
Szene als "linksradikal" und "Nestbeschmutzer" zu diffamieren.
