Die FAU ruft auf, am 1. Mai 2017 die Solidarität mit Migrant*innen in 
den Mittelpunkt zu stellen, die wie wir Arbeiter*innen sind, aber als 
migrantische Arbeiter*innen in besonderer Weise unter den gegenwärtigen 
politischen Verhältnissen leiden und kapitalistischer Ausbeutung 
ausgesetzt sind. Auf dieser Seite informieren wir über Aktivitäten der FAU-Syndikate rund um den 1. Mai. (Updates werden hier veröffentlicht)
Berlin 
Freitag, 28.4. 19.00 Uhr, FAU-Gewerkschaftslokal, Grüntaler Straße 24, 13357 Berlin 
Klassenkampf kennt keine Grenzen! Arbeitskämpfe von Migrant*innen in der FAU Berlin
Eine Veranstaltung im Vorfeld des internationalen Aktionstags zum Thema 
Arbeit und Migration am 1. Mai. Mit Arbeiter*innen aus der FAU Berlin. 
Auf Englisch. 
Samstag, 29.4. 14.00 Uhr,  Leipziger Platz (S Potsdamer Platz)
KUNDGEBUNG: Arbeitskampf kennt keine Grenzen!
Im Rahmen des internationalen Aktionstags „Migration und Arbeit“ und 
am Vorabend des 1. Mai ruft die FAU Berlin zur Kundgebung an der 
„Mall of Shame“ auf. Auf der Kungebung wird es Beiträge zu 
Arbeitskämpfen in Berlin geben, u.a. von der Grupo de Acción Sindical, 
Berlin Migrant Strikers, Critical Workers und von Oficina Precaria. 
Außerdem werden wir über den aktuellen Stand der Lohnklage gegen den 
Bauherrn der Mall of Shame informieren! 
mehr Infos
Bochum / Dortmund / Duisburg
Veranstaltungen und Aktionen im Mai 2017 im Ruhrgebiet
29.04., Dortmund: Ab 12:00 – Anarchistisches Parkfest im Blücherpark mit FAU-Beteiligung (Mehr Infos)
01.05., Duisburg: 11:00 – Anarchosyndikalistischer Block auf der 1. Mai Demo, Amtsgerichtsvorplatz Hamborn
01.05., Duisburg: Ab 12:00 – FAU-Stand am 1. Mai Fest am Landschaftspark Nord
12.05., Dortmund: 19:00 – Film “Economia Col-lectiva”, Black Pigeon, Scharnhorststraße 50, 44147 Dortmund
18.05., Duisburg: 19:00 – “FAU - wie 
funktioniert das?” Einführung in die Arbeit der FAU für Interessierte, 
Syntopia, Gerokstr. 2, 47053 Duisburg
26.05., Bochum: 18:30 – Film “Ende der Vertretung”, Soziales Zentrum Bochum, Josephstr. 2, 44791 Bochum
Dresden
Freitag, 28.4.: Demonstration zum Workers Memorial Day
Halle 
Die FAU Halle beteiligt sich an einer Kampagne gegen so genannte 
„Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen“. Menschen mit Duldungsstatus, ohne 
Arbeitserlaubnis oder Zugang zu intensiven Sprachkursen, können 
verpflichtet werden, sich zu solchen Maßnahmen einzufinden. Das 
bedeutet: Für einen Stundenlohn von 80 Cent pro Stunde, 30 Stunden pro 
Woche an Seen, Sportplätzen und den eigenen Unterkünften 
Grünflächenpflege und ähnliches zu betreiben – Arbeitszwang trotz 
Arbeitsverbot, eine weitere Entrechtung unter dem Deckmantel 
„Integration“. 
 
Hamburg
Die FAU Hamburg beteiligt sich mit einer Solidaritätspartnerschaft mit 
Plantagenarbeiter_innen der Margaret's Hope Teeplantage in Darjeeling 
(Indien) an der Aktion  „Transkontinentaler 1. Mai“. Unter dem Motto 
„1world1struggle“ sollen globale Ausbeutungsketten ins Bewusstsein 
gerufen werden.
Mehr Info und Aufruf zum Transnationalen 1. Mai 
Freitag, 28.04.201,7 20:00 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr), Libertäres Kultur- und Aktionszentrum Schwarze Katze (Fettstraße 23) 
Input und Filmvorführung zu den Arbeitsbedingungen auf der Teeplantage Margaret's Hope (Darjeeling, West Bengal).
Montag, 01.05.2017, 10:30 Uhr (Start der Demo 11:00 Uhr)
Die allgemeine 1. Mai Demo mit einem antikapitalistischen, antinationalen, DGB-kritischen Block bereichern.
Dienstag, 02.05.2017, 15:15 Uhr, Gebrüder Wollenhaupt GmbH (Gutenbergstr. 33-35)
Solidarität praktisch werden lassen! Kundgebung vor der Gebrüder 
Wollenhaupt GmbH (Teegroßhändler), um sich mit den 
Plantagenarbeiter_innen in Darjeeling im Kampf um bessere 
Arbeitsbedingungen solidarisch zu zeigen.
Hannover
Das Allgemeine Syndikat der FAU Hannover wird auf der zentralen 
hannoverschen 1.-Mai-Demo mit einem Transparent zum Thema Migration und 
Arbeit und beim anschließenden Fest mit einem Infostand vertreten sein.
Jena
Sonntag, 30. April, 15.00 Uhr, Holzmarkt 
Vorabenddemo zum 1. Mai
Aufruf: https://www.direkteaktion.org/termine/jena-vorabenddemo-zum-1-mai-30apr2017
Karlsruhe
Die FAU Karlsruhe ist am 1. Mai ab ca. 10.00 Uhr am Kongresszentrum mit einem Infostand zu finden.
Münster
Die FAU Münsterland informiert über Arbeitskämpfe und Selbstorganisation
 von Migrant*innen und sammelt mit einem anschließenden Konzert für 
ihren Solidaritätsfonds, mit dem Arbeitskämpfe unterstützt werden 
können: 
Freitag 5. Mai, 18:30 Baracke, Scharnhorststr. 100
„There is power in the Union“  - 19.00 Uhr Infos und Kurzfilme zu 
Arbeitskämpfen und Selbstorganisation von Migrant*innen, 20.15 Uhr 
Konzert  mit Einmannjan  (Liedermacher), Thee Evil Bad (Punk), Part of 
the Crowd (Hardrock mit Spaß), veganes Grillen, Cocktails, DJs
Stuttgart
- 10:00 Gewerkschaftsdemo (Marienplatz)
- 11:30 Revolutionäre Demonstration (Schlossplatz)
- Anschließend 1. Mai Fest im Stadtteilzentrum Gasparitsch (Rotenberg Str. 125)
- 16:00 Vorstellungsvortrag der FAU Stuttgart im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Aufruf der FAU: Der Arbeitskampf kennt keine Grenzen!
Europaweit und darüber hinaus erstarken populistische Parteien und 
Bewegungen in einer Breite, wie wir es in den letzten Jahrzehnten nicht 
erlebt haben. Was macht diesen Populismus aus? Hinter der Ablehnung 
einiger Symbole der kapitalistischen Globalisierung, etwa von 
Freihandelsverträgen oder dem Euro, steckt ein Nationalismus, der die 
globalisierte kapitalistische Ausbeutung keineswegs in Frage stellt. 
Dieser Nationalismus spaltet was zusammengehört, und pfercht zugleich zu
 vermeintlichen Interessengemeinschaften zusammen, was in Wirklichkeit 
durch Klassengegensätze gespalten ist. 
Solidarität gegen Rassismus und Ausbeutung!
Gerade Migrant*innen sind in besonderem Maße von Ausbeutung und 
Entrechtung betroffen. Durch die rassistische Migrationspolitik werden 
manche mit Arbeitsverboten belegt, manche auch mit Arbeitszwang. Andere 
haben keinerlei Aufenthaltspapiere und sind doch gezwungen, sich und 
ihre Familien durchzubringen. In illegalisierten Arbeitsverhältnissen 
können sie jedoch kaum ihre Rechte durchsetzen und sind der Willkür 
ihrer „Arbeitgeber“ ausgesetzt. 
Doch auch wenn die Jobs „legal“ sind, sind sie oft prekär: In Branchen 
wie Gastronomie, Reinigung, Pflege und Bau sind Arbeitsrechtsverstöße in
 Form von Scheinselbständigkeit, Lohndumping, „kalten“ Kündigungen und 
Lohnklau an der Tagesordnung. Die etablierten sozialpartnerschaftlichen 
Gewerkschaften zeigen jedoch nur begrenztes Interesse, (illegalisierte) 
Migrant*innen zu organisieren oder sie im Kampf um Bleiberecht und gegen
 rechtliche Hindernisse zu unterstützen. Vielmehr vertieft deren Fokus 
auf die Stammbelegschaften und Standortsicherung die sozialen 
Spaltungen, während sich die Spirale der Prekarisierung weiter dreht. 
Dagegen hilft nur eins: Lassen wir uns nicht gegeneinander aufhetzen – 
als „einheimische“ gegen „ausländische“ Arbeiter*innen, als regulär 
Beschäftigte gegen prekär Beschäftigte, als ein „Standort“ gegen die 
anderen –, sondern suchen wir das Verbindende im Kampf um bessere 
Lebensbedingungen und für eine Welt ohne Ausbeutung und Herrschaft!
Migrant*innen brauchen kämpferische Gewerkschaften!
Gegen die neuen Mauern an den Grenzen und in den Köpfen müssen wir uns 
zusammenschließen, um Solidarität und gegenseitige Hilfe zu organisieren
  – wie im Fall unserer Kollegen aus Rumänien, die auf der Baustelle des
 Einkaufszentrums Mall of Berlin unter skandalösen Arbeits- und 
Lebensbedingungen ausgebeutet, um Lohn betrogen und bedroht wurden: Die 
Organisierung in der FAU und der gemeinsame Arbeitskampf führten dazu, 
dass das Berliner Einkaufszentrum „Mall of Shame“ getauft und zum Symbol
 der migrantischen Ausbeutung in Deutschland wurde. So konnten wir das 
gesellschaftliche Klima der Hetze insbesondere gegen 
Arbeitsmigrant*innen aus Südosteuropa mit einem Beispiel von 
erfolgreichem Widerstand beantworten. 
Auch in den gegenwärtigen Bestrebungen, geflüchtete Menschen für 
unterbezahlte Arbeit zu verpflichten, sehen wir ein Zusammengehen von 
Ausgrenzung und Absenkung arbeitsrechtlicher Standards, das in der 
Konsequenz alle Arbeiter*innen negativ betrifft. Wir sollten hier als 
Arbeiter*innenklasse nicht nur für Bewegungsfreiheit aller Menschen, 
sondern auch gegen staatlich organisierte Ausbeutung kämpfen. 
Wir Arbeiter*innen brauchen kämpferische Gewerkschaften!
In der internationalistischen Tradition des 1. Mai und des 
Anarchosyndikalismus rufen wir zur Solidarität mit migrantischen 
ArbeiterInnen auf. Protestieren und kämpfen wir gemeinsam gegen prekäre 
Arbeitsbedingungen, gegen kapitalistische Ausbeutung und gegen das 
rassistische Migrationsregime. Nur mit einer grenzüberschreitenden 
Gewerkschaftspraxis können wir uns gegen den Kapitalismus wehren. 
Zusammen werden wir Brücken bauen, wo andere Mauern errichten möchten! 
[Dieser Text darf gerne weiterverbreitet und für Flyer verwendet werden] 

