PRESSEMELDUNG DER GEFANGENEN-GEWERKSCHAFT/BUNDESWEITE ORGANISATION (GG/BO) - Inhaftierte der JVA Tegel erheben Vorwürfe gegen den Stations-Gruppenleiter der TA V – Anstaltsleitung reagiert repressiv und fabuliert von „Meuterei“
Berlin – Wien, 22. März 2017
 Sehr geehrte Damen und Herren,
 die von 18 Gefangenen einer Station im Hafthaus V für Langzeitstrafer 
unterzeichnete Petition richtet sich explizit gegen die 
vollzugsbehördliche Tätigkeit des Gruppenleiters R., der als 
Sozialarbeiter auf der Station wirkt. Zu den Unterzeichnern zählen 
mehrere GG/BO-Aktivisten.
 Darin wenden sich die Gefangenen gegen 
„inhaltsleere Vorhaltungen, gefühlskalte Überheblichkeit und 
unsubstantierte Beleidigungen, die mit notorischer Unwahrheit auch 
verschriftet werden.“ 
 U.a. heißt es in dem Schreiben weiter: „Damit
 hintertreibt unser Gruppenleiter täglich, fortgesetzt und hochgradig 
den gesetzlichen Auftrag der Resozialisierung und Rückfallvermeidung 
[…].“ Zudem „versichern“ die Unterzeichnenden „an Eides statt, dass auch
 etliche Stationsbedienstete Herrn R. als unredlichen und nicht 
gesetzestreuen 'Punisher' bezeichnen.“
Die Reaktion der Leitung der Teilanstalt erfolgte prompt: einer der Haupt-Initiatoren, Hauke Burmeister, wurde seitens der Vollzugsbehörde der „Meuterei“ bezichtigt und in ein anderes Hafthaus zwangsverlegt. Ihm droht eine Abschiebung in eine Haftanstalt eines anderen Bundeslandes.
 „Die anstaltsinterne 
Repression gegen engagierte Inhaftierte in der JVA Tegel, die massive 
Mißstände in der Vollzugsplanung aufzeigen, nimmt unseren Informationen 
zufolge eine neue Dimension an“, so GG/BO-Sprecher Oliver Rast. „Es ist 
aus der Sicht der GG/BO ein völlig unhaltbarer Zustand, wenn Petitionen 
von Gefangenen seitens der Vollzugsbehörde völlig willkürlich als ´Akt 
der Meuterei´ kriminalisiert werden“, betont Rast.
 Die GG/BO 
solidarisiert sich ausdrücklich mit den aktiven Gefangenen in der JVA 
Tegel und wird im Rahmen ihrer Kapazitäten nicht nur eine kritische 
Öffentlichkeit herstellen, sondern für vollzugspolitische 
Gefangenenrechte verstärkt eintreten.
Abschließend bemerkt Rast: „Inhaftierte und wir als GG/BO erwarten von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne), dass er die Initiatoren zu den erhobenen Vorwürfen anhört und gegen das schikanöse Verhalten in seiner Vollzugsbehörde Stellung bezieht.“

