Leipzig - Die Demonstrationen gegen einen Aufzug von Rechtsextremen in Leipzig ist bis zum Nachmittag bis auf wenige Ausnahmen friedlich verlaufen. Deutlich über Tausend Leipziger protestierten gegen die Demo. An der von der Partei "Die Rechte" angemeldeten Demo nahmen rund 120 Meschen Teil. Die Organisatoren hatte mit deutlich mehr gerechnet. Die Gegendemonstranten waren seit dem Morgen unterwegs. In insgesamt elf Veranstaltungen machten sie deutlich, dass für Nazis in Leipzig kein Platz ist. Die Rechten waren bei der Abschlussveranstaltung in der Nähe des Bayrischen Bahnhofs von vielen Gegendemonstranten umringt.
Nach Angaben der Polizei versuchten in der Südvorstadt mehrere Personen, Barrikaden zu bauen. Gegen Sie werde nun wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Auch flogen aus der linken Szene Steine auf Polizeibeamte und Mülltonnen wurden in Brand gesetzt. Dabei gab es mehrere Festnahmen.
Demonstrationen in Leipzig: Polizisten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Berlin und Brandenburg im Einsatz
In einer anderen Straße sei der Versuch, Barrikaden zu bauen, am Einschreiten von Anwohner gescheitert. Diese hätte das nicht zugelassen. Zudem habe es sowohl beim Protest der Rechten wie auch bei den Gegendemonstrationen einige Verstöße gegen das Vermummungsverbot gegeben. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Eingesetzt wurde neben den Beamten aus Sachsen unter anderem Polizisten aus Sachsen-Anhalt, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Berlin und Brandenburg
Insgesamt elf Bündnisse hatten gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten demonstriert. Um Krawalle zu verhindern, war die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zur Verstärkung waren Beamte aus anderen Bundesländern hinzugezogen worden. Sie standen mit schwerem Gerät bereit, unter anderem mit Wasserwerfern und gepanzerten Räumfahrzeugen. Auch berittene Polizei war unterwegs.
Die Zwischenfälle am Samstag seien auf keinen Fall vergleichbar mit den Gewaltexzessen bei der Neonazi-Demonstration im Dezember 2015, sagte eine Polizeisprecherin. Damals war es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Vermummte aus der linksradikalen Szene hatten Sicherheitskräfte mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern geworfen. Die Beamten gingen daraufhin mit Wasserwerfern und Reizgas vor. 69 Polizisten wurden verletzt.
Ursprünglich sollte die Route der Rechtsextremisten durch den linksalternativen Stadtteil Connewitz führen. Weil Krawalle befürchtet wurden, lehnte die Stadt dies ab und legte eine neue Route fest. Mit ihrer Beschwerde dagegen scheiterten die Rechtsextremisten sowohl vor dem Verwaltungsgericht als auch dem Oberverwaltungsgericht in Bautzen.