Ein Schreiben des sächsischen Justizministeriums hat am Freitag für Verwirrung gesorgt. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hatte das Ministerium mitgeteilt, dass es im Fall der Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Kongresszentrum in Dresden Ende September 2016 einen dritten Verdächtigen gebe. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat diese Aussage dann im Laufe des Tages relativiert.
Verdacht nicht bestätigt
Wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft MDR SACHSEN sagte, richteten sich die Untersuchungen aktuell gegen zwei Beschuldigte. Der Verdacht gegen einen dritten Mann, der als erster in den Blick geraten war, habe sich im Laufe der Ermittlungen nicht bestätigt. Das Verfahren sei aber noch nicht "förmlich abgeschlossen".
Die Generalstaatsanwaltschaft hoffe nun auf einen baldigen Abschluss der Ermittlungen, so der Sprecher. Der mutmaßliche Haupttäter sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Er war Anfang Dezember aufgrund von DNA-Spuren ermittelt und festgenommen worden.
Doppelanschlag in Dresden
Der damals 30-Jährige soll die Bomben wenige Tage vor den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zur Explosion gebracht haben. Dabei war Sachschaden entstanden, Menschen wurden nicht verletzt. Außerdem soll der Mann, der auch schon als Redner bei Pegida aufgetreten war, eine Bombenattrappe an einer Brücke in Dresden abgelegt haben.
Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Hauptverdächtigen in zwei Fällen die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit Sachbeschädigung sowie in einem Fall mit versuchten Mord und versuchter besonders schwerer Brandstiftung vor. Außerdem habe er durch die Androhung von Straftaten den öffentlichen Frieden gestört. Der andere Beschuldigte soll "psychische" Beihilfe geleistet haben.