Wir
 sprechen mit Personen von der Initiative 6. April und des NSU-Tribunal 
"NSU-Komplex auflösen" über die Demonstration am 6. April um 13h in 
Kassel anlässlich des 11. Todestages von Halit Yozgat im Vorfeld des 
NSU-Tribunal.
 Den Aufruf zur Demo findet ihr hier:
 http://nsu-tribunal.de/ 2017/02/18/ aufruf-zur-demo-am-6-4-kein -naechstes-opfer-nsu-kompl eksi-dagitilsin/
 Auf dem Weg zum Tribunal NSU-Komplex auflösen (17.-21.Mai 2017) laden 
wir alle demokratischen, antirassistischen, antifaschisten Gruppen, 
Netzwerke und Einzelpersonen nach Kassel ein.
 Kassel ist der Ort an 
dem Halit Yozgat als das 9. Mordopfer des NSU am 06. April 2006 in 
seinem Internetcafé in Kassel ermordet wurde. Während der Mordzeit 
befand sich der damalige Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes Andreas Temme im Internetcafé.
 Nur ein Monat nach dem Mord in Dortmund und Kassel organisierte die 
Familie Yozgat, zusammen mit der Familie Şimsek und der Familie Kubaşık 
den bundesweiten Trauerzug „Kein 10.Opfer“, an dem 4000 Menschen 
teilnahmen. Die Route begann am Internetcafé und und endete am Kasseler 
Rathaus. Mit Transparenten und Reden wurde bereits vor 11 Jahren auf 
einen rassistischen Hintergrund der Taten hingewiesen und die 
politischen Vertreter*innen wurden aufgefordert diese Mordserie zu 
stoppen und die Täter*innen zu nennen. Die Angehörigen erkannten sehr 
früh, dass es hierbei um eine rassistische Mord- und Bombenserie 
handelt. Ein Jahr später wurde eine deutsche Polizistin ermordet.
 
Mit dem Öffentlich-werden des NSU im November 2011 bestätigte sich 
dieses migrantisch-situierte Wissen der betroffenen Familien und ihrer 
Communities. Der NSU enttarnte sich selbst.
 Im NSU-Komplex zeigen 
sich die Zusammenhänge von Alltagsrassismus, Rassismus in Institutionen 
und Behörden (siehe z.B. Racial Profiling der Polizei) und 
neonazistischen Gewalttaten. Dies zeigt sich zum Beispiel in 
Opfer-Täter-Umkehr, in rassistischer Medienberichterstattung, in 
Verbindungen des deutschen Geheimdienstes mit der rechtsextremen Szene, 
in der Tatsache, dass Neo-Nazis beim Verfassungsschutz angestellt sind, 
dass der Verfassungsschutz das Netzwerk NSU finanzierte, dass  Politik 
und Behörden Aufklärung verhindern und im Vernichten von Beweismitteln.
 Mit den Taten des NSU-Komplexes wurde wir alle  – die Gesellschaft der 
Vielen  –  attackiert. Daher müssen wir gemeinsam darauf antworten, denn
 der Prozess am OLG in München kann viele der offenen Fragen nicht 
verhandeln.
 Als Kasseler Initiative 6. April laden wir alle 
anti-rassistischen, anti-faschistischen Gruppen zu einer Demo nach 
Kassel ein: am 6. April 2017 wollen wir das Motto der 
Trauerdemonstration „Kein 10.Opfer“ aufgreifen. Mit allen solidarischen 
Begleiter*innen der Familie Yozgat wollen wir am 6. April zahlreich in 
Kassel auf die (Halit)straße gehen und uns ihrer Forderung von vor 11 
Jahren anschließen: Kein nächstes Opfer!
 Die Demo beginnt um 13:00 
am Rathaus Kassel. Gemeinsam werden wir der Einladung der Familie Yozgat
 zur Gedenkveranstaltung für Halit am Halitplatz folgen und dort enden.
 Wir bitten euch Fahnen/Symbole eurer Gruppe/Organisation/ Partei deswegen an diesem Tag zu Hause zu lassen.
 NSU-Komplex auflösen! Kein nächstes Opfer!
 Wer Flyer & Plakate bestellen möchte kann dies gerne per E-Mail: 
 initiative.6.april [AT] gmx.de
 
