Am 18. März will die neonazistische Partei „Die Rechte“ durch Leipzig marschieren. Inhaltlich orientiert sich die Partei am Nationalsozialismus (NS). Zwar ist mittlerweile die Tatsache, dass es auch in der extremen Rechten aktive Frauen gibt, die mehr sind als nur „die Freundin von...“, hinlänglich bekannt. Darüber hinaus finden jedoch Auseinandersetzungen über Geschlechterverhältnisse, gerade in männlich-dominierten antifaschistischen Zusammenhängen, immer noch zu selten statt.
„Faschistische Herrschaft baute in ungeheurem Maß auf patriarchale 
Gewalt. Doch diese staatlich legitimierte Form patriarchaler Gewalt im 
Faschismus setzte nicht unvermittelt und unvorbereitet ein. Es bestanden
 bereits alle gesellschaftlichen Voraussetzungen, um die Frauen 
umfassend für den faschistischen Staat zu funktionalisieren, als Opfer 
wie Täterinnen. Familienpolitik, Bevölkerungspolitik, Humangenetik/ 
Eugenik, Sexismus, das waren/sind die Waffenschmieden patriarchaler 
Herrschaft, und die haben eine lange Tradition.“ 
Dieses Zitat 
aus einer Broschüre der Fantifa Bonn von 1989 ermöglicht einen Einstieg 
in Debatten von Fantifa-Zusammenhängen, die eine antifaschistische 
Perspektive erweitern wollen. Frauen als (Mit-)Täterinnen im NS, sowie 
aktuelle Aktivistinnen der extremen Rechten sollten in den Fokus gerückt
 werden, aber auch auf die Grundlage eines konservativen 
Gesellschaftsbildes an Frauen zugewiesene Rolle.
Innerhalb dieser
 Debatten gelang es deutlich zu machen, dass das konservativ-hegemoniale
 Frauenbild die Frauen auf Mutterschaft, Dienstbarkeit gegenüber der 
Familie und Heterosexualität festschreibt und dies auch wesentliche 
Merkmale neonazistischer Bestrebungen sind. Auf Grundlage solcher 
Erkenntnisse wurde nicht nur direkt gegen die extreme Rechte 
vorgegangen. Denn im globalen Kampf für Gerechtigkeit und gegen das 
Patriarchat wurde oft außer Acht gelassen, dass Frauen verschiedene 
Kämpfe gegen mehrfache Unterdrückung führen und mit sehr 
unterschiedlichen Privilegien ausgestattet sind. 
Antifaschist_innen
 sollte damit auch die Notwendigkeit verdeutlicht werden, 
antipatriarchale Konzepte als Gegenentwürfe zu Vorstellungen der 
extremen Rechten zu entwickeln. Dies muss unserer Meinung nach auch viel
 stärker in Leipzig geschehen. Eine Möglichkeit bietet dafür der 
Neonaziaufmarsch nächstes Wochenende. Schließt euch zusammen..
Für eine feministische Perspektive! 
Gegen Faschismus und Patriarchat!
Mehr Informationen zum Neonaziaufmarsch:
www.inventati.org/leipzig

