Sechs Männer verfolgen Libyer im Dresdner Hauptbahnhof

Erstveröffentlicht: 
08.03.2017

In der Nacht zu Mittwoch haben sechs Männer - laut Bundespolizei alles Deutsche im Alter zwischen 18 und 33 Jahren - einen 27-jährigen Libyer durch den Dresdner Hauptbahnhof gejagt und geschlagen. Laut Polizei verfolgte die Gruppe den Mann gegen 00:30 Uhr.

 

Bundespolizisten konnten die Angreifer und den Libyer trennen. Die Tatbeteiligten äußerten sich völlig unterschiedlich zum Tathergang, dessen Ursprung sich außerhalb des Bahnhofes befunden hatte, teilte die Polizei mit. Die Identität aller Personen wurde festgestellt.

Die Gruppe war bereits in den Abendstunden polizeilich in Erscheinung getreten, hieß es. Gegen 20:30 Uhr mussten mehrere Landes- und Bundespolizisten eine Auseinandersetzung zwischen den teils stark alkoholisierten Deutschen und einer Gruppe Migranten im Bereich des Wiener Platzes beenden. Die Polizei rückte mit acht Einsatzfahrzeugen an. Auch hier ist der Tathergang Gegenstand der derzeitigen polizeilichen Ermittlungen.

Beide Fälle werden nun durch die Polizeidirektion Dresden bearbeitet. Einen fremdenfeindlichen Hintergrund könne man nicht ausschließen, teilte eine Polizeisprecherin auf Anfrage mit. Man müsse aber zunächst beide Seiten anhören. Die Aussagen seien sehr unterschiedlich und verworren. Alkohol habe definitiv eine Rolle gespielt, die deutschen Tatverdächtigen hatten bis zu zwei Promille Alkohol im Blut. Sie waren zunächst nicht vernehmungsfähig.