In der Nacht zu Mittwoch haben sechs Männer - laut Bundespolizei alles Deutsche im Alter zwischen 18 und 33 Jahren - einen 27-jährigen Libyer durch den Dresdner Hauptbahnhof gejagt und geschlagen. Laut Polizei verfolgte die Gruppe den Mann gegen 00:30 Uhr.
Bundespolizisten konnten die Angreifer und den Libyer trennen. Die 
Tatbeteiligten äußerten sich völlig unterschiedlich zum Tathergang, 
dessen Ursprung sich außerhalb des Bahnhofes befunden hatte, teilte die 
Polizei mit. Die Identität aller Personen wurde festgestellt.
Die
 Gruppe war bereits in den Abendstunden polizeilich in Erscheinung 
getreten, hieß es. Gegen 20:30 Uhr mussten mehrere Landes- und 
Bundespolizisten eine Auseinandersetzung zwischen den teils stark 
alkoholisierten Deutschen und einer Gruppe Migranten im Bereich des 
Wiener Platzes beenden. Die Polizei rückte mit acht Einsatzfahrzeugen 
an. Auch hier ist der Tathergang Gegenstand der derzeitigen 
polizeilichen Ermittlungen.
Beide Fälle werden nun durch die 
Polizeidirektion Dresden bearbeitet. Einen fremdenfeindlichen 
Hintergrund könne man nicht ausschließen, teilte eine Polizeisprecherin 
auf Anfrage mit. Man müsse aber zunächst beide Seiten anhören. Die 
Aussagen seien sehr unterschiedlich und verworren. Alkohol habe 
definitiv eine Rolle gespielt, die deutschen Tatverdächtigen hatten bis 
zu zwei Promille Alkohol im Blut. Sie waren zunächst nicht 
vernehmungsfähig. 
