Die Polizeigewerkschaft DPolG Sachsen konstatierte zum 12.12.2015, dem letzten Aufmarsch der Partei „Die Rechte“ in Leipzig: „Jeder konnte das vorher im Netz verfolgen und wusste, was kommt.“ Die „Helme und Schilde seien völlig veraltet, es gebe längst bessere und modernere Schutzkleidung.“
Was vorher nicht im Netz stand und später auch nicht thematisiert wurde, war die massive Gewalt von Seiten der Polizei. So wurden an diesem Tag mehrere Antifaschist*innen schwer verletzt und ein ganzer Stadtteil mit CS-Gas unter Beschuss genommen. In der Arndtstraße wurde eine Rauchgranate über die Köpfe völlig friedlicher Demonstrant*innen abgefeuert. Einer Kundgebung gegen diese Repression sowie für die mehr als 20 festgenommenen Antifaschist*innen wurde von staatlicher Seite wie folgt begegnet:
„Am Ende des 
Tages entschlossen wir uns noch dazu, eine spontane Kundgebung gegen die
 heutige Repression vor der Polizeiwache an der Dimitroffstraße 
durchzuführen. Dies wurde uns zunächst durch die Versammlungsbehörde 
versagt. […] Um 19 Uhr führten wir dann auf der anderen Seite der 
Polizeiwache an der Dimitroffstraße, auf dem Simsonplatz vorm 
Bundesverwaltungsgericht, erneut eine spontane Kundgebung gegen die 
Repression der Polizei durch. […] Als wir um 23 Uhr unsere Kundgebung 
beenden wollten, revanchierte sich die Polizei, indem sie die letzten 
Genoss_innen, die gerade aus der Gefangenensammelstelle entlassen worden
 waren und andere solidarische Genoss_innen ohne jeden Grund vor der 
Wache kesselte und alle Personalien aufnahm. […] Gegen 23:30 waren alle 
Genoss_innen wieder aus
 dem Kessel heraus und wir konnten einen Tag beenden, der weder für die 
Polizei noch für die Nazis erfolgreich gelaufen ist.“ The future is unwritten
Der 18. 
März bietet vielerlei Gelegenheit zum Schreien, Wehren, Aufbegehren. 
Fest steht, dass dies wieder ein Tag der Ordnungsbehörden und 
wahrscheinlich auch der Polizeigewerkschaft wird. Fest steht jedoch 
auch, dass der 18. März der Tag der politischen Gefangenen
 (mit GG/BO Bezug) ist. Bundesweit herrschen hinter Gittern der 
deutschen Justizvollzugsanstalten Zustände, die wir so nicht hinnehmen 
wollen! Nicht zuletzt die Justiz in Sachsen machte in den letzten Wochen
 und Monaten durch Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam, dessen Bekanntwerden wir engagierten, inhaftierten Genoss*innen
 zu verdanken haben. Nicht ohne Grund wird ihnen eine besondere 
„Behandlung“ in Form von gut gemeinter Prävention und Repression zuteil.
 Unterstützer*innen
 in Freiheit werden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, durch den 
Verfassungsschutz beobachtet. Das System der Strafe beginnt faktisch mit
 der Aussage bei den Ermittlungsbehörden und endet in den schier 
unendlich weiten Möglichkeiten der Maßnahmen des Strafvollzugs, wie etwa der Verhängung von Einzelhofgang, Lesen der Post usw. Daher rufen wir am „Tag der (politischen) Gefangenen“ zu einer ebenso starken Solidaritätskundgebung auf.
Es erwarten euch Redebeiträge von unbeugsamen Genoss*innen. Menschen die im Knast, abseits der Städte, politisiert wurden oder aufgrund ihrer konsequent gelebten, politischen Weltanschauung dort gelandet sind. Garantiert sind gute Musik, Menschen die nie so sein werden, wie der Staat sie gerne hätte, sowie der Dank derer, die an diesem Tag aus der Gefangenensammelstelle entlassen werden. Unterstützt mit uns die Menschen in den Knästen und seid solidarisch mit allen Antifaschist*innen, die am 18. März festgenommen werden könnten. Lasst sie uns mit unserer Kundgebung, einem warmen Getränk und unserer Solidarität in Empfang nehmen.
Wir stehen, vor und hinter den Gittern, für konsequenten Antifaschismus. Kommt am 18. März 2017 ab 18:00 zum Polizeirevier Zentrum an der Dimitroffstraße 1.
Aussageverweigerung und Verhörmethoden
Leipzig, 2. März 2017
Bildquelle, JVA Bautzen

