Podiumsdiskussion zum Umgang mit Solidarität, ihren Bedingungen und den Widersprüchen und Möglichkeiten in der täglichen Praxis. Mit Referent*innen aus verschiedenen Bewegungen und Soli-Bündnissen.
» » » Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht: die Solidarität!
» » » Wir sind nicht alle. Es fehlen die Gefangenen.
» » » Betroffen sind wenige, gemeint sind wir alle.
» » » Solidarität muss praktisch werden.
Aber spiegelt das die Realität wider? Ist der Solidaritätsbegriff wirklich unteilbar und strömungsübergreifend unwidersprochen gültig? Oder ist Solidarität vielmehr abhängig von Zustimmung zu bzw. Ablehnung von politischen Inhalten der Betroffenen? Ist Solidarität also „selektiv“ möglich und damit möglicherweise auch Ausdruck von Trennung und Abgrenzung? Und warum verhält sich die Radikale Linke auffallend zurückhaltend zur Repression gegen §129b-Gefangene? Was hat sich in den letzten 25 Jahren am Verständnis von Solidarität verändert? Hat sich überhaupt etwas verändert oder war es schon immer anders als gedacht?
Diese und weitere Fragen zum Umgang mit Solidarität, ihren Bedingungen und den Widersprüchen und Möglichkeiten in der täglichen Praxis wollen wir auf einer Podiumsdiskussion aufgreifen. Ausgangspunkt dieser Diskussion ist die Einschätzung, dass alle, die kämpfen oder gekämpft haben, auch Ziel staatlicher Verfolgung werden können. Sie sind somit potenziell bedroht von Repression, Verfolgung und Knast, egal mit welchen Mitteln dieser Kampf geführt wird oder wurde, egal ob mit Bleistift oder Knarre und egal ob oder wann dieser Kampf beendet wurde. Das haben Prozesse, Fahndungsmaßnahmen und Auslieferungsverfahren in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Die Botschaft, die dahinter steht, ist klar: Der Staat bestimmt, wann es vorbei ist. Entscheidend ist dabei nicht, wie wir selbst die Ebene und Qualität der Konfrontation mit dem Staat einstufen – entscheidend ist, auf welcher Seite der Barrikade wir stehen. Solidarität ist unsere wirksamste Waffe gegen staatliche Repression, wenn wir erkennen, dass wir einen gemeinsamen Kampf führen.
Podiumsdiskussion mit:
- Andreas-Thomas, als Militanter der Stadtguerilla „Bewegung 2. Juni“
zehn Jahre in Haft, heute in der interventionistischen Linken [iL*] - Sophie, Solikomitee „Freiheit für Sonja und Christian“
- Peter und Piet, Solidaritätsgruppe zur Unterstützung von Bernhard
Heidbreder und für die Einstellung des K.O.M.I.T.E.E.-Verfahrens - Henning, Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.
Sonntag, 12. März 2017, 19:00 @ G16
Veranstaltet von der Roten Hilfe Leipzig
Weitere Infos: https://antirepression.noblogs.org