Weiterentwicklung des Standortes geplant - Sachsen verkauft frühere Flüchtlingsunterkunft Heidenau an Möbelwerk

Erstveröffentlicht: 
01.03.2017

Sachsen hat seine frühere Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Heidenau an ein benachbartes Möbelwerk verkauft. Das Land erzielte dabei einen Aufpreis.

 

Heidenau. Sachsen hat seine frühere Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Heidenau mit Aufpreis an das benachbarte Möbelwerk verkauft. Wie aus einem am Mittwoch bekannt gewordenen Schreiben des Finanzministeriums an den Landtag hervorgeht, wurde die Immobilie für knapp 2,9 Millionen Euro veräußert. Sachsen hatte den früheren Baumarkt auf der Höhe der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 für 2,0 Millionen Euro erworben.

 

Die Flüchtlingsunterkunft wurde wenig später selbst international bekannt, weil ein Mob von Rechtsextremen vor der Unterkunft randalierte und den Einzug Geflüchteter verhindern wollte. Von August 2015 bis Mai diente sie zur Erstaufnahme von Asylsuchenden und später als Interimslager der Landesdirektion Sachsen. Der Kaufvertrag wurde unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Landtages getroffen, hieß es. Dies gilt allerdings als Formsache.

 

Die Möbelwerke Heidenau GmbH & Co. KG (MWH) bestätigte den Kauf. Das Unternehmen will sofort nach Billigung durch den Landtag einen Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes stellen. Denn bislang besteht dort nur Baurecht für einen Bau- und Gartenmarkt. Nach Angaben von Werkleiter Maik Hippel plant MWH perspektivisch auf dem Gelände eine Produktion. „Wir betrachten den Erwerb als generationenübergreifende Weiterentwicklung des Standortes“, sagte Hippel der Deutschen Presse-Agentur.