brutal und national!
 
Obwohl die NPD-Saar nach allerlei internen Peinlichkeiten derzeit keine 
realistischen Aussichten hat, bei den anstehenden Wahlen überhaupt mehr 
als 1% zu erreichen und auch wenn sie durch den Erfolg der AfD bereits 
vollends zur Kleinstpartei verkommen ist, soll ihre Bedeutung für die 
rechte Szene deutschlandweit nicht unterschätzt werden. Erst jüngst flog
 ein neu gegründetes rechtes Terrornetzwerk auf, das von dem selbst 
ernannten Druiden Burghard Bangert ins Leben gerufen wurde. Bangert 
hatte die besten Beziehungen zu lokalen und überregionalen NPD-Größen 
und beteiligte sich mehrfach an Veranstaltungen von „SageSa“ und 
„Bündnis Saar“.
Im Saarland ist die NPD trotz alledem immer noch eine Größe, mit der gerechnet werden muss. Nicht nur sitzt die NPD
 in mehreren Stadträten (Saarbrücken, Völklingen) und gewann bei den 
letzten Wahlen überdurchschnittlich viele Stimmen im Vergleich zum 
restlichen Westen Deutschlands, sondern lebt und arbeitet fast die 
gesamte Partei-Elite in diesem Bundesland und lenkt die Geschicke der NPD bundesweit. Daher ist auch die Wahl des Veranstaltungsortes kein Zufall.
Gestapo, Gau, Gepränge!
 
Mit der Wahl des Saarbrücker Schlosses will die Parteiführung nicht nur 
ihre Vormachtstellung aus der Provinz heraus demonstrieren, sondern auch
 ihren Triumph im Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht 
feiern. Kein Zufall ist der Ort aus mehreren Gründen: Zwei Denkmäler, 
die der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, sind auf dem 
Schlossareal zu finden: Der Platz des Unsichtbaren Mahnmals und die 
Gestapo-Zellen im Keller des Saarbrücker Schlosses.
Im Schloss selbst war in der NS-Zeit sowohl die Gestapo-Zentrale als auch die Gau-und Kreisleitung der NSDAP
 untergebracht. Und wo sonst ließe sich der Triumph der Nazis besser 
feiern als in dem Bundesland, das sich 1935 freiwillig und mit 
überwältigender Mehrheit für den Anschluss an Hitler-Deutschland 
entschied.
Der Staat schaut zu!
 
Die politisch Verantwortlichen zeigen angesichts des Bundesparteitags 
weder den Mut noch den Willen, diesen mit allen zur Verfügung stehenden 
Mitteln zu verhindern. Peter Gillo, sozialdemokratischer 
Regionalverbandsdirektor und Hausherr, gibt sich ideenlos und will die 
Veranstaltung hinnehmen, da alle juristischen Mittel ausgeschöpft seien.
 Zwar ist es wahr, dass die NPD sich mit Hilfe
 ihres Anwalts Peter Richter bereits 2015 ihren Neujahrsempfang im 
Schloss erstritten hatte, jedoch könnte die rechtliche Lage nun, da die NPD
 zwar vom Bundesverfassungsgericht nicht verboten, allerdings für 
verfassungsfeindlich erklärt wurde, ganz anders aussehen. Viele andere 
Möglichkeiten, die NPD aus den Räumen zu 
verbannen, böten sich stattdessen an. Über eine Änderung der 
Denkmalliste oder eine vollständige Untersagung von 
Parteiveranstaltungen beispielsweise wäre es sicher ein Leichtes, die NPD auf alle Zeit aus dem Schloss zu verbannen.
Kein NPD-Parteitag in Saarbrücken oder sonstwo!
 
Wir wollen es nicht zulassen, dass die NPD 
ihren Bundesparteitag im Saarbrücker Schloss abhalten kann. Wir stellen 
uns den Nazis von heute entschieden entgegen, wenn sie ausgerechnet den 
Ort des Gedenkens an die Opfer der Nazis von gestern für die 
Vorbereitung der Pogrome von morgen nutzen wollen. Wir wollen uns nicht 
weit abseits des Bundesparteitags versammeln, sondern den Nazis vor Ort 
unseren Widerstand entgegenbringen. Wir rufen daher alle 
fortschrittlichen Kräfte und Antifaschist_innen dazu auf, gemeinsam auf 
die Straße zu gehen und der NPD gehörig die braune Suppe zu versalzen!
Die Tatsache, dass der Regionalverband weder fähig noch willens ist, den
 Nazis die Stirn zu bieten zeigt wieder einmal, dass wir uns im Kampf 
gegen Nazis nicht auf den Staat verlassen können.
Nur wenn wir uns selbst organisieren, kann dieser Parteitag gestört oder verhindert werden.
Es muss Schluss sein mit der Verharmlosung des rechten Terrors und seiner parlamentarischen Hintermänner!
Nazis müssen in aller Konsequenz und von allen Institutionen der Gesellschaft bekämpft werden!
Weder in Saarbrücken noch woanders darf es Räume geben, in denen Nazis ungestört ihre rassistische Propaganda verbreiten können.
Deswegen werden wir gemeinsam, solidarisch und konsequent am 11. März 
2017 vor dem Saarbrücker Schloss unseren Widerstand gegen die NPD und andere Nazis auf die Straße bringen!
Alerta Saarbrücken!
Antifaschistische Kundgebung
11. März 2017 – 8 Uhr morgens – Schlossplatz, Saarbrücken
Achtet auf aktuelle Ankündigungen unter: www.antifa-saar.org
Ein Aufruf der Antifa Saar / Projekt AK
Bisherige Unterstützer:


