Brandanschlag auf Wormser Synagoge

Brandanschlag auf die Synagoge in Worms 17.5.2010
Erstveröffentlicht: 
17.05.2010

Auf die Synagoge in Worms ist in der Nacht zu Montag ein Brandanschlag verübt worden. Wie die Polizei mitteilte, wurde das Gebäude nach ersten Ermittlungen an mehreren Stellen mit einer brennbaren Flüssigkeit angezündet. Der Feuerwehr gelang es, den Brand schnell zu löschen, sodass die Synagoge nicht schwer beschädigt wurde. Lediglich die Wände wurden durch die Flammen rußgeschwärzt. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schließt einen rechtsradikalen Hintergrund nicht aus. Eine Sonderkommission ermittelt.

 

Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) verurteilte den Brandanschlag. «Wir werden einen solchen Angriff auf eine Synagoge nicht hinnehmen», sagte Beck in Mainz. Der oder die Täter müssten wissen, dass eine solche Tat gegen ein jüdisches Gotteshaus eine Grenzüberschreitung sei, «die wir mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verfolgen werden», fügte der Ministerpräsident hinzu.

Anwohner hatten die Polizei alarmiert. Die Fahndung nach den Tätern verlief aber zunächst ohne Erfolg. Die Synagoge in Worms ist den Angaben zufolge nicht permanent bewacht. Die Polizei hat eine Sonderkommission gebildet und ermittelt in alle Richtungen, wie ein Sprecher sagte. Die Polizei bittet um weitere Zeugenhinweise.

Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Synagoge war in der Reichspogromnacht 1938 von den Nazis zerstört worden. Nach dem Krieg wurde sie nach Angaben der Stadt unter Verwendung zahlreicher originaler Bauteile der alten Synagoge wieder aufgebaut.