Es geht um sechzehnfachen versuchten Mord: In Zwickau steht ein Mann vor Gericht, weil er selbst gebastelte Brandsätze in ein Asylewerberheim geworfen haben soll.
Zwickau. Wegen eines Brandanschlags auf ein Asylbewerberheim in Zwickau steht ein 32-jähriger Mann seit Dienstag vor Gericht. Die Anklage lautet auf versuchten Mord in 16 Fällen. Der Berufskraftfahrer gestand zum Prozessauftakt am Landgericht Zwickau, dass er im Mai 2016 nachts zwei selbst gebaute Brandsätze durch eine Fluchtwegetür in den Flur des Gebäudes geworfen hat. Zwei weitere Molotow-Cocktails hat er demnach auf der Außentreppe entzündet. Der Brand wurde von den Bewohnern jedoch sofort bemerkt und gelöscht.
Zu Schaden durch das Feuer kam niemand. Allerdings zog sich ein Asylbewerber laut Anklageschrift eine Schnittwunde an der Hand zu, weil er auf dem benzingetränkten Fußboden ausrutschte und auf die zerbrochenen Scherben der für die Brandsätze verwendeten Einmachgläser fiel.
Der Zwickauer hat nach Ansicht der Staatsanwaltschaft heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen gehandelt und den Tod der Hausbewohner in Kauf genommen. Als Motiv nannte die Anklage die «ausgeprägte ausländerfeindliche Gesinnung» des Angeklagten. Zum Tatzeitpunkt soll der Mann stark angetrunken gewesen sein. Für den Prozess sind insgesamt drei Verhandlungstage angesetzt.