Die folgende Pressemitteilung ist eine Reaktion auf die Artikel der Weimarer Lokalpresse
Antifa Koordination demonstriert gegen den deutschen Normalzustand
Nachdem sich Polizei und Linkspartei befleißigen unseren Demonstrationsaufruf aufgrund eines Graffito zu diskreditieren, wollen wir das Anliegen der Demonstration kurz und prägnant darstellen und eventuelle Missverständnisse ausräumen, aber auch die journalistische Arbeit in Weimar ansprechen.
Die antifaschistische Demonstration „Organize!“ findet am 10.02.2017, um 17:30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz statt. Sie soll die Probleme am „nur gegen Nazis“ sein benennen. Um es mit den Worten des Schwurs von Buchenwald zu sagen: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung“.
Anstatt einer Realpolitik durch Standortmarketing und individuelle Selbstprofilierung zeigt unsere Gesellschaftskritik auf, dass Rassismus, Antisemitismus und jede andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nicht ausschließlich aus Vorurteilen hervortreten, sondern weitestgehend Ausdruck der bestehenden Gesellschaftszustände sind. Staat und Polizei setzen dieses Wertesystem mit Racial Profiling, Abschottung der EU-Außengrenzen und Abschiebungen durch.
Des Weiteren finden wir die (fehlende) Berichterstattung in Weimar kritisierbar, da erst ein anstößiges Graffito zu medialer Präsenz führte. Wir erwarten, dass es eine neutrale Berichterstattung gibt und nicht ein Deutungsrahmen gesetzt wird, der „pure“ Gewalt nahelegt.
Pressesprecherin Eva Meyer erklärt abschließend dazu:
„Sollte es die Linkspartei mit ihrem Antifaschismus ernst meinen, ist es erforderlich nicht nur Floskeln zu bedienen, sondern sich auf eine Analyse der bestehenden Verhältnisse zu konzentrieren. Doch das wird wohl von einer Regierungspartei nicht zu erwarten sein. Ein Beispiel für diese Inkonsequenz ist der nicht umgesetzte Winterabschiebestopp.
Unsere Demonstration wird diese Analyse vornehmen und Alternativen formulieren, aber nicht zu Gewalt an Polizeipräsident Kirsten aufrufen. Diese Form der personalisierten Bezugnahme entspricht nicht unserer Gesellschaftskritik.“
Eva Meyer, Antifa Koordination Weimar