Prozess in Dresden - Brandanschlag auf Asylbewerberheim: Angeklagte schweigt im Gericht

Erstveröffentlicht: 
04.01.2017

Gut ein halbes Jahr nach den beiden Strafprozessen zu dem Brandanschlag auf ein geplantes Asylbewerberheim im Oktober 2015 in Dresden steht am Mittwoch eine mutmaßliche Komplizin der verurteilten Täter vor dem Landgericht.

 

Eine 23 Jahre alte Frau steht seit Mittwoch in Dresden wegen eines Brandanschlages auf eine Flüchtlingsunterkunft sowie weiterer Straftaten vor Gericht. Im Fall der Brandstiftung ist die Dresdnerin wegen Beihilfe angeklagt. Zu Prozessbeginn im Dresdner Landgericht schwieg sie und machte auch keine Angaben zu ihrem Lebenslauf. Im Oktober 2015 hatten Brandstifter sogenannte Molotowcocktails auf ein früheres Schulgebäude im Osten von Dresden geworfen, in dem Flüchtlinge untergebracht werden sollten.

 

Deswegen waren im vergangenen Sommer vier Männer im Alter zwischen 32 und 35 Jahren zu Haftstrafen bis zu dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Ein Urteil ist bereits rechtskräftig. Alle Verurteilten hatten Revision beantragt.

 

Die 23-Jährige ist angeklagt, die Brandstifter damals per SMS über einen Polizeieinsatz an der Asylunterkunft informiert und den Zeitpunkt des Anschlages vorgeschlagen zu haben. Ihr werden zudem eine versuchte gefährliche Körperverletzung und Nötigung vorgeworfen. Sie soll im Sommer 2015 nach einer NPD-Demonstration an einem Dresdner Erstaufnahmelager sowie vor einer Flüchtlingsunterkunft in Heidenau Journalisten bedrängt und in einem Fall mit einer Flasche beworfen haben.

 

Bei dem Brandanschlag war damals niemand verletzt worden. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen.