Die Dresdner Polizei hat die beiden mutmaßlichen Rechtsextremen, die auf eine am Boden liegende Frau aus Eritrea in einer Straßenbahn in Dresden-Leuben eingeschlagen haben sollen, ermittelt.
Nach unseren Informationen hat sich einer der Verdächtigen nach der am Donnerstag gestarteten Öffentlichkeitsfahndung gestellt und auch den Namen seines Komplizen genannt. Es handelt sich um zwei 24 und 30 Jahre alte Dresdner.
Auch
 mehrere Hörer unseres Senders hatten den Mann erkannt und auf unserer 
Facebook-Seite und per Twitter wichtige Hinweise geliefert. 
Es 
handelt sich demnach um einen Dresdner, der offenbar zum Umfeld der 
Neonazi-Kameradschaft "Nationaler Widerstand Mittel/Ostsachsen" gehört. 
Dafür sprechen entsprechende Einträge und Verbindungen auf seiner 
Facebook-Seite. So posierte er mit der Flagge des Deutschen Reiches, war
 vernetzt mit rechtsextremen Seiten. Auch ein Foto einer Pegida-Demo vor
 der Semperoper findet sich auf dem Profil des Mannes, versehen mit dem 
Spruch "Die Hauptstadt des Widerstandes". Der entsprechende Spruch war 
in den vergangenen Tagen auch an zahlreichen touristischen Infotafeln in Dresden aufgetaucht.
 Zudem findet sich auch ein Bild im Zusammenhang mit der "Ein 
Prozent"-Bewegung auf seinem Profil. "Ein Prozent" ist eine Bewegung der
 sogenannten "Neuen Rechten". Auch aus Polizeikreisen wurde uns 
bestätigt, dass die Männer der rechtsextremen Szene zugeordnet werden.
Im
 sächsischen Verfassungsschutzbericht 2015 wird der "Nationale 
Widerstand Mittel/Ostsachsen" in einer Fußnote in Verbindung mit einer 
Nachfolgeorganisation der verbotenen Gruppierung "Nationale Sozialisten 
Chemnitz (NSC)" genannt. (Verfassungsschutzbericht 2015, Seiten 110/111).
Die
 beiden Tatverdächtigen sollen Ende Oktober drei aus Eritrea stammende 
Frauen und einen Syrer in einer Straßenbahn der Linie 2 am Abzweig Reick
 ausländerfeindlich beschimpft und auf eine am Boden liegende Frau 
eingeschlagen haben. 
Eine Festnahme erfolgte zunächst nicht, 
teilte ein Sprecher der Dresdner Polizei auf Anfrage mit. Die Männer 
werden vorgeladen und zu den Vorwürfen befragt. Ermittelt wird zunächst 
wegen Körperverletzung und Beleidigung. 
