Die Staatsanwaltschaft Köln hat Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln eingeleitet. Das bestätigte die Behörde am Dienstag (22.11.2016) auf Nachfrage des WDR.
Der Mitarbeiter mit Tarnnamen "Lothar Lingen" hatte eine Woche nach dem Auffliegen der rechten Terrorgruppe "NSU" am 4. November 2011 die Vernichtung mehrerer Akten von V-Leuten aus Thüringen angeordnet, die möglicherweise in Verbindung zu dem Trio stehen. In einer Vernehmung hatte Lingen erklärt, die Aktenvernichtung auch deshalb angeordnet zu haben, um Fragen zu einer Verbindung des Verfassungsschutzes zu dem Trio zu vermeiden.
Ermittlungen kommen Verjährung zuvor
Mehrere Rechtsanwälte und Politiker hatten deshalb Strafanzeige gegen den Verfassungsschützer gestellt. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte aber bislang Ermittlungen gegen ihn abgelehnt, weil die Behörde keinen Anfangsverdacht sah. Das hat sich nun offenbar geändert. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind wichtig, weil die Taten sonst verjähren würden und nicht mehr verfolgt werden könnten.