#Solidarität mit der HDP
Edogans Dikatur nimmt Formen an
Die Festnahmen der 11 HDP Abgeordneten (Demokratische Partei der Völker) 
sind mit der Festnahme von 5.154.688 Menschen gleich zu setzen (Anzahl 
der Stimmen, die in den Wahlen im November 2015 für die HDP gestimmt 
haben)! Dieser Angriff gegen die HDP bildet den Höhepunkt einer seit 
Monaten andauernden Kampagne gegen die linke und kurdische Opposition.
Seit den Wahlen im Juni 2015 mit dem Verlust der absoluten Mehrheit der AKP ist die Türkei in einer Krise, in einem System aus Putsch- und Gegenputsch geraten. Nur um ein paar Zahlen zu nennen:
•durch Ausgangssperren in den Städten Cizre,Silopi, Amed (Sûr),… sind 
1,5 MillionenMenschen vertrieben und enteignet, über 500 ZivilistInnen 
getötet und ganze Stadtteile zerstört worden
• 290 Menschen sind bei dem Putschversuch inder Türkei am 15., 16. Juli 
umgekommen, dieswar der Startpunkt für einen bis heute anhaltenden 
Ausnahmezustand
• Schließung von oppositionellen Medien: betroffen sind insgesamt 
über 50 Zeitungen, Radio- und Fernsehsender, beispielsweise MedNuce TV ,
 Zarok TV (kurdischer Kindersender) und kürzlich die stärkste 
oppositionelle Tageszeitung Cumhuriyet
• über 20.000 Soldaten, Polizisten, Richter und35.000 Lehrer wurden 
festgenommen oder entlassen (seit über 100 Tagen gibt es in manchen 
Gebieten keinen Schulunterricht). Zukünftig plant die Regierungspartei AKP 
und ihr faschistisches Anhängsel MHP die Todesstrafe erneut einzuführen.
Im April des kommenden Jahres soll ein Referendum zur Einführung des 
Präsidialsystems (Ausschaltung der bereits nicht-vorhandenen 
parlamentarischen Demokratie) stattfinden.
Nun ist der Punkt erreicht, an dem man klar sagen muss: Dieser 
diktatorische Staat zerstört alle Möglichkeiten friedlichen Protestes. 
Alle westlichen Staaten, die das Vorgehen Recep Tayyip Erdogans durch 
militärische, politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit ermöglichen,
 sind Kollaborateure und müssen unter Druck gesetzt werden.
Ganz nach Theodor Adorno ist es nun auch an der Zeit, Deutschlands 
Mitschuld an dem Faschismus in der Türkei laut zu benennen: „Ich fürchte
 nicht die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern 
die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten“. So ist die 
Arbeiterpartei Kurdistans PKK seit über 23 Jahren in Deutschland 
verboten. Damit sind zehntausende KurdInnen ihre demokratischen Rechte 
auf Meinungs-, Organisations-, Versammlungs-, und Pressefreiheit 
beraubt. Damit ist eine politische Organisation in die Illegalität 
gezwungen, die als Kern der kurdischen Befreiungsbewegung für eine 
emanzipatorische Perspektive im Nahen Osten eintritt. So marschiert 
heute Ankara beflügelt von dem Ausnahmezustand und der Hilfe der EU mit 
dschihadistischen Terrorbanden gegen Rojava (Nordsyrien).
Hier gilt es für uns einer großen Hoffnung der Menschheit an der Seite 
zu stehen: Einem rätedemokratischen, geschlechtergerechten und 
egalitären Projekt, einer Alternative zum Kapitalismus. Wir als Jugend 
werden uns von keinem Angriff einschüchtern lassen, von ihrer Repression
 nicht kleinkriegen. Wir tragen die Fahne der kurdischen 
Befreiungsbewegung auch in Europa. Das PKK-Verbot muss fallen. So sind 
alle aufgerufen sich bewusst zumachen, das die Mechanismen aus Angst und
 Desinformationen genutzt werden, um uns zu spalten von einem 
gemeinsamen gerechten Kampf für eine jugendliche Alternative. Wir müssen
 dafür ein gemeinsames „Wir“, und eine gemeinsame widerständige 
Identität entwickeln. Nun ist der Punkt auch hier erreicht in der wir 
die Straße nutzen werden, um auf die Mitschuld Deutschlands und die 
Situation in der Türkei aufmerksam zu machen. Alle sind aufgerufen sich 
solidarisch zu beteiligen!
„Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.“
Martin Luther King
