Eine Kampagne der rechtextremen Jungen Nationaldemokraten an sächsischen Schulen hat für einen der Hauptakteure Folgen. Das Amtsgericht Döbeln verhängte gegen ein 29-jähriges NPD-Mitglied wegen Hausfriedensbruch in fünf Fällen eine Geldstrafe von 3.200 Euro. Wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz und das Operative Abwehrzentrum am Donnerstag mitteilten, ist der Strafbefehl bereits rechtskräftig.
Plüschhirsch gegen Crystal
Der Mann hatte vor zwei Jahren zusammen mit anderen Mitgliedern der NPD-Jugendorganisation an Schulen unerlaubt Zeitungen der Jungen Nationaldemokraten verteilt. Begleitet wurden sie von einem JN-Mitglied im Plüschkostüm, dem sogenannten "Platzhirsch". Getarnt war die Aktion als Kampagne gegen die Droge Crystal Meth.
In insgesamt 17 Fällen ermittelte das Operative Abwehrzentrum gegen sechs Männer und eine Frau. Bei einer Razzia in Döbeln, Eilenburg und Dresden wurden im März 2015 mehrere Wohnungen sowie die Geschäftsstelle des NPD-Jugendverbandes durchsucht. Die Ermittler beschlagnahmten unter anderem Computer, Mobiltelefone und Speichermedien.